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Young Science-Themenplattform

Illustration einer Glühbirne mit einem verknüllten Zettel
© (c) Reidinger & Freepik, dahsu 83

Dir fehlt ein spannendes Thema für deine abschließende Arbeit (AHS) oder Diplomarbeit (BHS)? Dann bist du hier genau richtig! Auf der Young Science-Themenplattform findest du über 5.000 Themenanregungen aus aktuellen Forschungsprojekten, inklusive Links und Literaturtipps. Zudem hast du – aber auch deine betreuende Lehrkräfte - die Möglichkeit, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler direkt anzusprechen und mit ihnen offene Fragen zum Thema oder zur Methode zu klären, die Forschungseinrichtung zu besuchen, ein Interview mit ihnen zu führen uvm. So kannst du aktuelle Forschung entdecken und Kontakte zu österreichischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern knüpfen. Nutze die Such- und Filtermöglichkeiten, um speziell nach deinen Interessen zu suchen! 

Piraterie im Mittelmeer vom sechzehnten bis ins achtzehnte Jahrhundert

Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts

Zwischen dem sechzehnten und achtzehnten Jahrhundert war das Mittelmeer ein äußerst gefährlicher Ort für Seefahrer. Freibeuterei war weit verbreitet und so mancher Matrose fiel Piratenattacken zum Opfer. Oft führte das dazu, dass diese Personen gefangen genommen wurden und erst gegen Lösegeld wieder in ihre Heimat zurückkehren durften. Viele starben auch in Gefangenschaft, oder bauten sich in der Ferne ein neues Leben auf.

Manche derjenigen, die zurückkehrten, beschrieben ihre Zeit in Gefangenschaft in sogenannten Gefangenenberichten. Diese Berichte werden in unserem Forschungsprojekt analysiert. Weit über hundert Texte haben wir bislang gesammelt, in vielen verschiedenen Sprachen (Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch, Spanisch, Türkisch, Polnisch...).

Das Besondere an diesen Texten ist, dass sie nicht nur spannend zu lesen sind (immerhin geht es um Piraten, spektakuläre Ausbrüche, exotische Länder und vieles mehr), sondern auch ein faszinierendes Bild der damaligen Zeit abliefern. Beispielsweise wird vor allem die Konfrontation zwischen Christen und Muslimen immer wieder betont. Obwohl auch Christen von Christen und Muslime von Muslimen entführt wurden, beschränken sich viele dieser Autoren auf ein einfaches Feindbild, das ganz klar zwischen gut und böse – streng entlang der Religionslinien – unterscheidet.

Dies ist ein Beispiel dafür, wie diese Texte die damalige (und eventuell auch heutige) europäische Kultur geprägt haben. Dies und ähnliche Faktoren werden im Forschungsprojekt "ESCAPE: Barbary Coast Captivity Narratives (1550-1780)" beleuchtet.

Zum Anschauen

Die Internetseite des Projekts: uibk.ac.at/projects/escape

Themenanregungen für VWA und Diplomarbeit

  • Männer und Frauen erleben ihre Gefangenschaft sehr unterschiedlich. Auch die Religion der Gefangenen beeinflusst Gefangenschaft stark (manche treten beispielsweise vom Christentum zum Islam über, manche werden dazu gezwungen; manche Protestanten werden besser behandelt als Katholiken). Darüber hinaus haben diese Berichte den modernen Roman stark beeinflusst: Robinson Crusoe befindet sich beispielsweise in den ersten Kapiteln in marokkanischer Gefangenschaft und Miguel de Cervantes (Autor von Don Quijote) war selbst Gefangener in Algier.

    Einstiegsliteratur

    • Bono, Salvatore. Piraten und Korsaren im Mittelmeer: Seekrieg, Handel und Sklaverei vom 16. bis 19. Jahrhundert. Stuttgart: Klett-Cotta, 2009.
    • Rheinheimer, Martin. Der Fremde Sohn: Hark Olufs’ Wiederkehr aus der Sklaverei. Neumünster: Wachholtz, 2001.

    Spezialisierung

    • Besonders für AHS geeignet
    • Projekt mit zusätzlichen Unterstützungsangeboten
    • Für Spezialist/innen
    • Projekt mit internationalen Partnern

    Forschungsfeld

    Geschichte, Literaturwissenschaften (z.B. Englisch), Mittelmeerstudien

    Schlüsselwörter

    Piraten, Geschichte, Literatur, Meer, Hohe See

    Übermittler der Themenanregung

    Bei diesem Projekt bietet dir das Forschungsteam folgende weitere Unterstützung an

    Literaturhinweise, Erklärungen, Kontaktvermittlung, Korrekturlesen

    Über Kontaktaufnahme freut sich

    Mag. Tobias Auböck

    tobias.auboeck@uibk.ac.at

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