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Amphibien und Reptilien im Siedlungsraum
Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts
Das aktuelle Verbreitungsgebiet des Moorfrosches umfasst (je nach Darstellungsart) bestenfalls die Hälfte der vermeintlichen Verbreitung in der Steiermark und ist in folgende fünf voneinander isolierte Teilareale fragmentiert worden: Lafnitztal, Kaiserwald, Murauen einschließlich Sulm- und Laßnitzauen (Kalsdorf – Spielfeld), Auenbereiche der Grenzmur und der Teich- und Seenlandschaft der Helfbrunner Terrasse (St. Veit am Vogau bis Helfbrunn).
Im Lafnitztal fiel das Laichgeschehen an den Neudauer Teichen im Jahr 2008 aus. Das Teilareal „Kaiserwald“ beherbergt noch größere Populationen des Moorfrosches, ist aber in seiner Ausdehnung in den letzten 25 Jahren erheblich reduziert worden. Die Mur-, Sulm- und Laßnitzauen (Kalsdorf – Spielfeld) weisen auf Grund zunehmender Austrocknung nur mehr geringe Restpopulationen auf. An der Grenzmur konnten kein Laichvorkommen nachgewiesen werden. An der Teichlandschaft der Helfbrunner Terrasse konnten zum Teil große und individuenreiche Laichvorkommen dokumentiert werden, darunter auch einige bisher unbekannte Vorkommen.
Aufbauend auf Bestandserhebungen im Jahr 2008 wurde das aktuelle Verbreitungsgebiet des Moorfrosches in der Steiermark 2009 erfasst und die Bestandsgrößen an den aktuellen Fundorten durch Zählung balzender Männchen bzw. der Laichballen erfasst.
Durch höhere Wasserstände im Jahr 2009 konnte ein Laichgeschehen in folgenden, im Vorjahr zu trockenen oder ausgelassenen Teichen festgestellt werden: Neudauer Teich, Neuteich (Wundschuh), Ratschendorfer Teich, Langteich sowie einem Kleingewässer in der ehemaligen Lehmgrube bei Helfbrunn. Der Reproduktionserfolg des Balkan-Moorfrosches in beiden Neudauer Teichen erwies sich als außerordentlich hoch. Keine Verbesserung zeigte sich in der Bestandssituation in sämtlichen Auen der Mur.
Zum Anschauen
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Themenanregungen für VWA und Diplomarbeit
- Amphibien und Reptilien im Siedlungsraum: Auswirkungen der persönlichen Einstellung von Grundeigentümer/innen zu Amphibien und Reptilien auf deren Bestandssituation. Die persönliche Einstellung von GrundeigentümerInnen zu ihrem Teich und ihrem Garten wirkt sich durch Eingriffe, Reinlichkeitsansprüche und Angst oder Ekel vor einzelnen Arten auf einen längerfristigen Bestand von Amphibien- und Reptilienarten aus. Verbreitet werden „laute“ Amphibien oder Angst einflößende Schlangen entfernt. Ein hoher Anspruch an die Klarheit des Wassers führt zu intensiven Pflegemaßnahmen. Auch die menschlichen Bedürfnisse an den angelegten Teich können einen erheblichen Einfluss auf Häufigkeit und Artengefüge von Amphibien ausüben.
Einstiegsliteratur
- Dalbeck, L., Hachtel, M., Heyd, A., Schäfer, M., Schäfer, K. & Weddeling, K. (1997): Amphibien im Rhein-Sieg-Kreis und in der Stadt Bonn: Verbreitung, Gewässerpräferenzen, Vergesellschaftung und Gefährdung. Decheniana 150: 258-262.
- Hachtel, M., Schlüpmann, M., Thiesmeier, B. & K. Weddeling (Hrsg.) (2009): Methoden der Feldherpetologie. Laurenti-Verlag Bielefeld.
- Laufer, H. & Fritz, K. & Sowig, P. (Hrsg.) (2007): Die Amphibien und Reptilien Baden-Württembergs. Verlag Eugen Ulmer KG; Stuttgart: 807 S.