Oberflächeneigenschaften von selten genutzten Holzarten
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Vor nicht allzu langer Zeit wurden noch fast alle Gerätschaften des täglichen – vor allem bäuerlichen – Bedarfs aus Holz gefertigt. Eisen und Metalle waren ein Zeichen von Wohlstand. Unterschiedliche Teile eines Geräts waren dabei verschiedensten Beanspruchungen ausgesetzt - genauso vielfältig war auch die Holzartenauswahl. Alexander Peez erwähnt 1899, dass der Kärntner Bauer noch mindestens zwölf verschiedene Holzarten in seiner Wirtschaft verwendet. Josef Blau (1917) zählt gar 27 Holzarten in nur einem böhmischen Hauswesen und betont dabei, dass jedes Holz nach Herkunft und Eigenschaft unterschieden und für den passenden Gebrauch ausgewählt wurde. Heute werden diese Holzarten – Großsträucher und Kleinbäume (wie z.B. Kornelkirsche und Berberitze) – nicht mehr genutzt, sie bergen jedoch durch ihre vielfältigen und teils herausragenden Eigenschaften Potential für modere Anwendungen. In historischer Literatur (bis in das 17. Jh. zurückreichend) wurden diese "selten genutzten Holzarten" zwar detailreich, jedoch ohne heute üblicher Messwerte und Kennzahlen, dargestellt.
Ziel des Projektes ist das Sammeln und Prüfen der zahlreichen Gehölze mit Hilfe moderner Methoden. So sollen Werte für Holzdichte, Festigkeiten, Dauerhaftigkeit, Brennwert, Schwindverhalten etc. bestimmt, sowie neue Testverfahren für nicht standardisierte Prüfaufbauten wie z.B. Spaltbarkeit etc. entwickelt werden. Schüler und Schülerinnen der HTL Mödling Holztechnik und der HLFS Bruck an der Mur arbeiten zusammen mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der Universität für Bodenkultur und der Mendel Universität Brno an diesem gemeinsamen Projekt und sind über Diplomarbeiten und Aktionstage in die Forschungstätigkeit eingebunden.
Die Ergebnisse der modernen Charakterisierung sollen mit Informationen der historischen Literatur und vorangegangenen Analysen an zahlreichen Objekten in Museen verknüpft werden. Somit entsteht eine umfassende Beschreibung der Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten der "selten genutzten Holzarten", welche die Grundlage für die Entwicklung von modernen und nachhaltigen Produkten bildet.
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Die Internetseite des Projekts: www.wert-holz.at und das Projekt auf der Sparkling Science-Projektseite
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- Oberflächeneigenschaften wie Haft- und Gleitreibung, Kratzfestigkeit, Härte und Abriebsfestigkeit sind wichtige technische Werkstoffparameter, spielen sie doch bei einer Vielzahl von Anwendungen eine bedeutende Rolle. So wurden aufgrund dieser Eigenschaften in früherer Zeit einige Holzarten anderen vorgezogen wenn bestimmte oberflächlich beanspruchte Werkstücke wie z.B. eine Lagerung (Fuhrwerke, Mühlenbau) hergestellt wurden. Für eine Vielzahl von Holzarten sind diese wichtigen Messgrößen nicht bekannt, aus diesem Grund werden diese für technische Anwendungen auch nicht genutzt. Arbeiten auf diesem Gebiet könnten die Holzartenauswahl für technische Anwendungen bereichern. Anmerkung: Die Durchführung von Arbeiten im Bereich der Werkstoffprüfung bleibt aufgrund der notwendigen technischen Ausstattung bzw. Prüfeinrichtungen Schüler/innen bestimmter höherer technischer Lehranstalten vorbehalten. Alle weitere Schüler/innen sind auf eine mögliche Literaturanalyse in diesem Bereich verwiesen.
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- Grabner, M. (2012): Das Lexikon der selten genutzten Holzarten. Der fortschrittliche Landwirt , 3, 27-27 sowie nachfolgende Ausgaben 2012 und 2013
- Niemtz, P., 1993: Physik des Holzes und der Holzwerkstoffe
- Bechstein, J.M., 1812: Forstbotanik, oder vollständige Naturgeschichte der deutschen Holzpflanzen und einiger fremden, Erfurt