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Eine politische Geschichte der Oper in Wien 1869 bis 1955

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Das Projekt zielt darauf ab, die politischen Aspekte der Wiener Operngeschichte im Rahmen eines für die Geschichte Österreichs wesentlichen Zeitraums in Kooperation historischer, politologischer und musikwissenschaftlicher Zugänge interdisziplinär zu untersuchen. Die Erhellung der zeitgeschichtlichen und politischen Wechselwirkungen über einen längeren Zeitraum hinweg stellt nach wie vor ein Desideratum der Forschung dar. Der Zeitraum zwischen 1869 und 1955 umfasst entscheidende Einschnitte und Weichenstellungen, von denen vielfältige und fortdauernde Wirkungen ausgingen.

Die Regimewechsel der Jahre 1918, 1933, 1938 und 1945 hatten ebenso direkten Einfluss auf die Opernpolitik wie etwa der Niedergang des politischen Liberalismus, der Nationalitätenkonflikt, die Einführung des allgemeinen Männerwahlrechts oder die politischen und wirtschaftlichen Krisen der Zwischenkriegszeit. Der Beginn des Untersuchungszeitraums wird von der Eröffnung der Hofoper am Ring im Jahr 1869 markiert, politisch korrelierend mit der Kulminationsphase der liberalen Hegemonie in Wien. Das Ende des Untersuchungszeitraums fällt mit der gerade durch die festliche Wiedereröffnung der Oper 1955 intensiv symbolisierten Wiedererlangung der staatlichen Unabhängigkeit Österreichs zusammen. Der große Umfang des Untersuchungszeitraums ermöglicht es, Kontinuitäten und Brüche der politischen Geschichte der Oper über die üblichen historischen Zäsuren hinweg herauszuarbeiten.

Die Untersuchung geht dabei nicht starr chronologisch vor, sondern orientiert sich einerseits an ausgewählten Schlüsseljahren, andererseits an mehrere Jahre umfassenden Übergangsperioden bzw. Transformationsphasen. Dabei soll analysiert werden, ob und inwiefern derartige Schlüsseljahre die Oper unmittelbar tangierten oder ob und inwiefern über die Zäsuren hinweg Kontinuitäten z.B. in Spielplan- oder Personalpolitik oder in der Auswahl, Einrichtung und Inszenierung von Opern bestehen blieben. Unsere Kernforschungsfrage lautet daher: In welchem Verhältnis stehen Wandel und Kontinuität zueinander?

Im Zentrum der Untersuchung stehen zwei Aspekte:

* die politische Organisationsgeschichte der Oper im Sinne einer Verwaltungsgeschichte: insbesondere rechtliche Rahmenbedingungen, parteipolitische und gewerkschaftliche operinterne Gruppierungen, sowie Personalpolitik.

* die Ästhetik und Gestalt von Opern und Opernaufführungen im Hinblick auf das Verhältnis von künstlerischem Gestaltungswillen und politischem Einfluss, was sich in der äußeren Handhabung des Spielplans sowie im werkimmanenten Umgang mit den Stücken und deren Wahrnehmung durch die RezipientInnen sowie der öffentlichen Kritik in ihrer gesellschaftlichen und parteipolitischen Bedingtheit zeigt.

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vwadb.detail.suggestions

  • Opernspielplan und politische Ereignisse
  • Politische Aktivitäten von Angehörigen des Personals
  • Opernprominenz (Dirigenten, SängerInnen) und ihr politisches Schicksal
  • Die Oper als Symbol Österreichs 1955

    vwadb.detail.literature

    Robert Schlesinger (Hrsg.): "Gott sei mit unserem Führer". Der Opernbetrieb im deutschen Faschismus, Löcker Verlag, Wien, 1997.

    vwadb.detail.special_offers

    • Besonders für AHS geeignet
    • Projekt mit zusätzlichen Unterstützungsangeboten

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    Musik und Politik

    vwadb.detail.keywords

    Oper, Staatsoper, Musik, Geschichte, politische Einflussnahme

    vwadb.detail.assistance

    Beratung bei der Themenwahl und betreffend die Charakteristik der Quellen

    vwadb.detail.scientist

    ao.Univ.-Prof.Dr. Christian Glanz

    glanz@mdw.ac.at

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