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Tourismus und Gletscher
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Tirols Haupteinnahmezweig ist zweifellos der Tourismus. Doch der Klimawandel ist auch im Alpenraum trendmäßig stark zu spüren und gefährdet somit großflächig Schipisten auf Gletschergebieten, wodurch die ganzjährige Nutzung nicht mehr garantiert ist. Bislang haben alle Tiroler Gletscherschigebiete zur Methode der Abdeckung von Pisten mit einem industriellen Vlies zurückgegriffen, was erwiesenermaßen zu einem Schneegewinn von ca. 1,5m über die Abdeckungssaison von Mai bis September führt. Der wirtschaftliche Nutzen ist bewiesen, aber nicht die ökologische Unbedenklichkeit.
Betroffen davon sind jedoch Mikroorganismen und Vielzeller in Schnee und Eis, welche je nach Verfügbarkeit von flüssigem Wasser aktiv Stoffwechsel betreiben und somit substanziell zum C-Budget beitragen können. Durch die Abdeckung ändert sich eine Vielzahl von Lebensgrundlagen, wie z.B. die für photosynthetisch aktive Organismen notwendige auftreffende Strahlung. Dadurch verschieben sich metabolische Bilanzen durch eine Reduktion der autotrophen Produktivität. Zudem gelangen durch die Abdeckung keine atmosphärischen Depositionen (Nährstoffquellen) auf die Oberfläche. Als kritischstes Element wirkt jedoch ein chemischer Bestandteil des Vlieses. Während Niederschlagsperioden wird dieser sukzessive aus dem Vlies herausgewaschen und gelangt somit in das abfließende Schmelzwasser. Dieses wasserlösliche Schmiermittel wird von der EU als wassergefährdend eingestuft.
Ziel des Forschungsprojekts (Sparkling Science) "COVER.UP - Abdeckung von Gletschern mit Industrievlies zur Reduktion der Schmelze" ist es, den Einfluss und Implikationen der Gletscherabdeckung auf die Kryobiota auf Eis und Schnee zu definieren und quantifizieren, sowie in einer kritischen Auseinandersetzung mit den Stakeholdern sowie dem Produzenten mögliche Lösungsansätze herauszuarbeiten, um den Eintrag dieses Schmiermittels auf mehreren Hektar Gletscherfläche zu vermeiden. Für die Schüler/innen wäre diese interdisziplinäre Untersuchung als angewandte Studie im Sinne einer Sensibilisierung für den alpinen Lebensraum und deren Gestaltungsmöglichkeiten gedacht.
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- Die Piefkesaga als Zukunftsmusik: Wo hört die Ethik als Touristiker auf? Evt. auf Interviewbasis gedacht – Reaktionen in der lokalen Bevölkerung
- Kritische Auseinandersetzung des wirtschaftlichen Nutzens der Gletscherabdeckung in Hinblick auf Tourismus: jeder Touristiker wird die Abdeckung mit Gletscherfleece begrüßen, da dadurch die Saison gesichert wird.
- Gletscherrückgang in den Alpen und der Zusammenhang/Einfluss auf den Wintertourismus: der Gletscherrückgang ist unbestritten, damit gehen auch die Schipisten zurück. Vielleicht muss man sich eine andere Art des Wintertourismus überlegen
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- Forum zu Gletschervlies: LINK
- Verena Müller: Vliesabdeckung auf Gletschern - Auswirkungen auf bakterielle Gemein-schaften und Schneechemie, 2006, Diplomarbeit Universität Innsbruck
- Andreas Fritz: Einsatz von Polypropylen-Vlies zur Reduktion der Ablation auf Schnee- und Eisflächen: Auswirkungen auf die Kryobiota, 2008, Diplomarbeit Universität Innsbruck
- Masterarbeiten der Universität Innsbruck zu diesem Thema (Fritz, Müller, Mair) auf Bedarf als pdf verschickt