Univ. Prof. Matthias Kettemann , LL.M.

- 3 Besuche pro Semester
- Bevorzugte Regionen: Tirol
- Besucht gerne folgende Schulstufen: Volksschulen, SEK I, SEK II, Sonderschulen und inklusive Schulzentren
- Anfallende Kosten für die Schule: Ersatz der Fahrtkosten
Forschungsschwerpunkte
Ich beschäftige mich damit, wie Technologie gut reguliert werden kann, wie wir sicher stellen, dass soziale Medien nicht gefährlich sind für junge Leute und die Gesellschaft. Wie wir sichern, dass KI Gutes tut und nicht die Macht übernimmt. Und zuletzt schau ich mir an, wie wir Quantentechnologie sinnvoll regulieren. Ganz grundsätzlich geht es bei meiner Arbeit immer darum, welche Regeln wir wann brauchen, damit die Technologie - die Handys, das Internet, die Roboter - nicht zu mächtig werden.
Aktuelle Projekte
Ist Desinformation ein Problem? : Alle reden über Desinformation und Fake News. Aber ist die wirklich so gefährlich? Treffen wir online nur Lügner an? Ich schaue mir mit Kolleg/innen an, was wir darüber wissen, wie wir online kommunizieren und wir haben schon herausgefunden, dass Desinformation gar nicht so effektiv ist - und dass gerade junge Leute sehr gut wissen, was falsch und richtig ist.
Wie können Menschen mit Maschinen zusammenarbeiten? : Menschen arbeiten viel mit Maschinen zusammen. Wenn ich einen Kredit beantrage, dann hilft ein Computersystem bei der Vorhersage, ob ich ihn zurückzahlen werde. Online helfen Filtersysteme bei der Moderation von Hassreden. Doch wie können Menschen und Maschinen gut zusammenarbeiten? Wann soll die Maschine entscheiden, wann der Mensch? Je nachdem worum es geht, haben wir herausgefunden. Aber grundsätzlich muss immer der Mensch die Entscheidungshoheit besitzen.
Mehr Sicherheit im Quantenzeitalter: Quantencomputer können alle herkömmlichen Verschlüsselungen durchbrechen. Das ist doof. Und kann zu viel Unsicherheit führen. Zum Glück gibt es Möglichkeiten, neue - bessere - Verschlüsselungen einzusetzen, um auch in Zukunft sicher zu kommunizieren, wenn es mehr und mehr Quantencomputer gibt. Das sind ganz schnelle Computer, die nicht mit Bits arbeiten, sondern die die Möglichkeiten der Quantentechnologie nutzen.
Thematischer Workshop
Was darf ich im Internet tun?: Soziale Medien sind Teil unseres Lebens. Doch welche Regeln gelten dort? Was darf ich sagen? Was soll ich tun? Wie soll ich kommunizieren. Sich über gutes Verhalten auszutauschen, ist wichtig. Denn Kommunikation erlaubt uns erst, gemeinsam gute Entscheidungen zu treffen und die Herausforderungen der Zukunft zu lösen.
Zielgruppe: Volksschule, Mittelschule, AHS (SEK I und SEK II), BHS, BMS, Polytechnische Schulen, Berufsschulen, Sonderpädagogische Schulen
Dauer: 2 UE
Ort: beides möglich
Bist du cleverer als Einstein? Was die Quantentechnologie uns bringen kann: Einstein hat sie noch verwirrt, inzwischen regnet es Nobelpreise: das Jahr 2025 ist von der UNO zum Jahr der Quantentechnologie ausgerufen worden. Gerade Österreich ist ein globaler Vorreiter. Quantencomputer sind herkömmlichen Computern weiter überlegen, ein Quanteninternet kann sicher und schnell sein. Quantensensoren können Wetterphänomene besser vorhersagen. Und die Quantenmedizin verspricht hochinvidualisierte Vorsorge und Behandlung. Aber brauchen wir Regeln, um die technologische Entwicklung in gute Bahnen zu lenken? Wer soll die setzen? Reden wir darüber!
Zielgruppe: AHS (SEK II), BHS, BMS, Polytechnische Schulen, Berufsschulen
Dauer: bis zu 4 UE
Ort: beides möglich
Auszug aus dem wissenschaftlichen Werdegang
Ich bin Grazer und habe dort Rechtwissenschaften studiert. Dann habe ich Genf Völkerrecht gelernt und in der Diplomatie gearbeitet. Zurück in Graz habe ich dann mein Doktorat über die Rolle von Menschen und ihren Rechten im Völkerrecht begonnen. Ein Jahr war ich in Harvard und habe dort über das Internet geforscht und einen Master gemacht. In Graz war ich inzwischen am Institut für Völkerrecht als Assistent tätigt und habe dort dann den Doktor fertig gemacht. Dann bin ich nach Frankfurt gegangen und habe mich habilitiert, als Erster im deutschsprachigen Raum zum Internetrecht. Ich habe mich nämlich sehr dafür interessiert, welche Rechte wir online haben und welche Macht die Plattformen haben. Dann habe ich an Unis und Forschungseinrichtungen in Heidelberg, Jena, Berlin und Hamburg gearbeitet, bevor ich 2021 nach Innsbruck berufen wurde. In Innsbruck leite ich das Institut für Zukunftsrecht und überlege mir, wie wir Technologie gut regulieren können. Ich berate einige Ministerien und internationale Organisationen, wie die UNESCO, die OSZE und den Europarat, besonders im Bereich Plattformen, KI und Quantentechnologie-Regulierung.