Dr. Camilla Haake

- 1 Besuch pro Semester
- Bevorzugte Regionen: Wien
- Besucht gerne folgende Schulstufen: SEK I, SEK II
- Keine anfallenden Kosten für die Schule
Forschungsschwerpunkte
- Menschenrechte und Umwelt ("Rechte der Natur")
- Menschenrechte und Wirtschaft
Aktuelle Projekte
"Rechte der Natur": Haben Bäume Rechte? Der Gedanke an „Rechte der Natur“ ist angesichts spürbarer Auswirkungen des Klimawandels und der menschengemachten Umweltzerstörung präsenter denn je. Die Natur wird überwiegend als reines Objekt wahrgenommen, Umwelt- und Naturschutz vielfach allein zugunsten des Menschen unternommen. Vor diesem Hintergrund haben in den letzten Jahren einige Länder "der Natur" und/oder einzelnen Flüssen oder Bergen eigene Rechte zuerkannt, z.B. Ecuador, das in seiner Verfassung "die Natur" zum Rechtssubjekt macht, oder Neuseeland, wo dem Fluss "Whanganui" eigene Rechte zustehen.
In diesem Zusammenhang stellen sich aber viele unterschiedliche rechtliche Fragen, wie etwa:
- (Warum) brauchen wir "Rechte der Natur", um die Natur und unsere Umwelt zu schützen?
- Wie hängen "Rechte der Natur" und Menschenrechte zusammen?
- Welche Möglichkeiten der Wahrnehmung und Durchsetzung von „Rechten der Natur“ gibt es?
- uvm.
"Audits und Zertifizierungen im Kontext menschenrechtlicher und umweltbezogener Sorgfaltspflichten von Unternehmen": Müssen Unternehmen Menschenrechte und Umwelt achten, und falls ja: unter welchen Voraussetzungen? Infolge der Globalisierung überlassen viele Unternehmen Prozesse der Produktion, Lieferung und Entsorgung vielfach (häufig ausländischen) Zulieferern. Niedrige Kosten korrespondieren hier regelmäßig mit niedrig(er)en Arbeitsschutz- und Umweltstandards, das zeigt sich z.B. in der Textilindustrie. Es stellt sich daher die Frage nach der Verantwortung von Unternehmen für Menschenrechts- und Umweltverletzungen. Die neue "Lieferkettenrichtlinie" der Europäischen Union (EU) etabliert erstmals einen verbindlichen Rechtsrahmen für verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln im Bereich Menschenrechte und Umwelt. Wie aber kann die Einhaltung unternehmerischer Sorgfaltspflichten, zumal im Kontext globaler Liefer- oder Wertschöpfungsketten, überprüft, überwacht und sichergestellt werden? Eine Möglichkeit ist die Nutzung von sog. Audit- und Zertifizierungsverfahren durch Unternehmen.
Das Forschungsprojekt befasst sich mit diversen in diesem Zusammenhang relevanten rechtlichen Fragen, u.a.:
- Welche Pflichten haben Unternehmen nach der neuen "Lieferkettenrichtlinie" und welche Möglichkeiten bestehen zu ihrer Durchsetzung?
- Wie müssten Audits und Zertifizierungen ausgestaltet sein, um Unternehmen effektiv und effizient bei der Einhaltung ihrer menschenrechtlichen und umweltbezogenen Pflichten zu unterstützen?
- Haften Auditierende und Zertifizierende auch für Menschenrechts- und Umweltverletzungen?
- uvm.
Auszug aus dem wissenschaftlichen Werdegang
Studium der Rechtswissenschaften in Deutschland; einjähriges Auslandsstudium im Rahmen des ERASMUS-Stipendiums in Frankreich (Auvergne); Spezialisierung im Völker- und Europarecht; Doktorat im Völkerrecht; heute: Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Post-Doc) am Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte in Wien, Programmlinie "Nachhaltigkeit, Entwicklung, Wirtschaft, Soziales"
