Susanna Gartler
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- 1 Besuch pro Semester
- Bevorzugte Regionen: Kärnten (Jänner bis März), Wien (März bis Dezember)
- Besucht gerne folgende Schulstufen: Volksschulen, SEK I, SEK II, Sonderschulen und inklusive Schulzentren
- Anfallende Kosten für die Schule: Ersatz der Fahrtkosten
Forschungsschwerpunkte
- Permafrost
- Infrastruktur
- Kritische Indigene Studien
- Umweltanthropologie
- Klimawandel
- Nachhaltigkeit und Umwelt-Gerechtigkeit
- Arktis- und Kanada-Studien
Aktuelle Projekte
ILLUQ: Das Projekt ILLUQ untersucht, was mit organischer Materie und Schadstoffen geschieht, die aus dem auftauenden arktischen Permafrostboden freigesetzt werden. In Zusammenarbeit mit lokalen Interessengruppen wird es erstmals einen ganzheitlichen Blick auf das Auftauen des Permafrosts, die Umweltverschmutzung und das Wohlergehen von Mensch und Umwelt in der Arktis werfen. ILLUQ ist ein Nachfolgeprojekt von Nunataryuk, und kooperiert eng mit ThinIce.
InfraNorth: Das ERC-Projekt **InfraNorth** (2021–2025) an der Universität Wien untersucht die Auswirkungen von Verkehrsinfrastrukturen auf die Besiedlung und Nachhaltigkeit arktischer Gemeinschaften. Angesichts geopolitischer Entwicklungen, Rohstoffgewinnung, Tourismus und Klimawandel stehen diese Infrastrukturen im Zentrum globaler Aufmerksamkeit. InfraNorth analysiert, ob sie dauerhafte Siedlungen fördern oder temporäre Präsenz wie durch Schichtarbeiter und Militärpersonal verstärken. Mit einem relationalen Ansatz, der ethnografische Forschung, Kartierung, Zukunftsworkshops und Bevölkerungsdaten kombiniert, trägt das Projekt zu Debatten über die Zukunft der Arktis bei.
LACE - LACE – LABOUR MOBILITY AND COMMUNITY PARTICIPATION IN THE EXTRACTIVE INDUSTRY – YUKON: LACE (2014–2019) untersuchte die komplexen Beziehungen zwischen der Bergbauindustrie, lokalen Gemeinschaften und insbesondere den First Nations in Nordkanada. Im Kontext wirtschaftlicher Interessen, sozialer Erwartungen und indigener Rechte analysierte das Projekt, wie Bergbauarbeiter/innen mit Schichtarbeit umgehen, wie der Bergbau von Yukon First Nations wahrgenommen wird, wie der Bergbau Vorstellungen von Land, Landnutzung und Umweltverantwortung beeinflusst und wie Yukon First Nations, im speziellen die First Nation of Nacho Nyäk Dun, damit umgehen. LACE kombinierte ethnografische Forschung, Interviews und partizipative Ansätze, um die Dynamiken von Akzeptanz, Widerstand und Mitgestaltung zu verstehen. Die Ergebnisse tragen zu einem besseren Verständnis der Auswirkungen von Bergbauprojekten auf indigene Gemeinschaften und nachhaltige Entwicklungsstrategien in ressourcenreichen Regionen bei.
Thematische Workshops
Permafrost –Gefrorener Boden in Bewegung: Der interaktive Workshop führt Schülerinnen und Schüler in die faszinierende Welt des Permafrosts ein – dauerhaft gefrorene Böden, die in der Arktis und sogar in den Hochalpen Österreichs vorkommen. Gemeinsam erkunden wir, was Permafrost ist, warum er gefroren bleibt und welche Rolle er für Klima und Umwelt spielt. Anhand anschaulicher Beispiele und Bilder erfahren die Schülerinnen und Schüler, wie das Tauen der Permafrostböden ganze Landschaften verändert und welche Risiken dies für die Menschen in der Arktis mit sich bringt – von einstürzenden Häusern bis zu Schäden an Straßen und Pipelines. Doch Permafrost betrifft nicht nur den hohen Norden: Auch in den Alpen führt sein Rückgang zu Hangrutschen und Instabilität. Der Workshop zeigt, warum Permafrost ein globales Thema ist und wie er mit dem Klimawandel zusammenhängt – und lädt die Schülerinnen und Schüler ein, darüber nachzudenken, was sie selbst für den Schutz unseres Planeten tun können.
Zielgruppe: Volksschule, Mittelschule, AHS (SEK I und SEK II), BHS, BMS, Polytechnische Schulen, Berufsschulen, Sonderpädagogische Schulen
Dauer: 1 UE
Ort: beides möglich
Leben in der Arktis – Menschen, Umwelt und Wandel: In diesem Workshop tauchen Schülerinnen und Schüler in den Alltag der arktischen Bevölkerung, besonders in Kanada, aber auch in anderen Regionen des Nordens, ein. Sie erfahren, wie Indigene Gemeinschaften wie die Inuit seit Jahrhunderten an extreme Bedingungen angepasst leben und welche Herausforderungen der moderne Wandel mit sich bringt – vom Klimawandel, der das Eis und die Permafrostböden schmelzen lässt, über den Ressourcenabbau bis hin zu sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen. Anhand von Bildern, Geschichten und interaktiven Aktivitäten erkunden wir, wie sich Umweltveränderungen auf das Jagen, Fischen, Wohnen und Reisen auswirken, welche Rolle der Bergbau spielt und welche Konflikte und Chancen dadurch entstehen. Besonders spannend: Welche Strategien entwickeln die Menschen, um ihre Kultur, Umwelt und Zukunft zu schützen? Wir diskutieren, wie traditionelle und moderne Ansätze kombiniert werden, um nachhaltige Lösungen zu finden – und was wir alle von diesen Gemeinschaften lernen können.
Zielgruppe: Volksschule, Mittelschule, AHS (SEK I und SEK II), BHS, BMS, Polytechnische Schulen, Berufsschulen, Sonderpädagogische Schulen
Dauer: 1 UE
Ort: beides möglich
Auszug aus dem wissenschaftlichen Werdegang
Susanna Gartler ist Mitglied der APRI-Forschungsgruppen für soziokulturelle Systeme. Sie hat an der Universität Wien Sozial- und Kulturanthropologie studiert. Ihr Promotionsprojekt befasst sich mit Extraktivismus und kultureller Vitalität der First Nation im Yukon-Territorium, Kanada.
Von 2014 bis 2019 war sie Projektmitarbeiterin bei „LACE – Labour mobility and community participation in the extractive industries – Yukon“ (Projektleitung: Gertrude Saxinger, UVIE), das vom Social Sciences and Humanities Research Council Canada und der Regierung des Yukon-Territoriums im Rahmen des Forschungsprogramms ReSDA (Resources and Sustainable Communities in the Arctic) finanziert wurde.
Von 2017 bis 2023 arbeitete Susanna an Nunataryuk und untersuchte das Auftauen des Permafrosts und die sozioökonomische Anpassung in arktischen Küstenregionen. Sie war die PI der sozialwissenschaftlichen Komponenten im Beaufort-Seegebiet in Kanada. Derzeit ist Susanna Forscherin bei ILLUQ (2024–2027), einem transdisziplinären EU-H2020-Projekt, das das Auftauen des Permafrosts, Gesundheit und Umweltverschmutzung untersucht und Nachfolger von Nunataryuk ist.