Vielsprachiges Gedächtnis der Migration (Schwerpunkt Historische Kontextualisierung)
Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts
In dem Projekt führen Schüler/innen der 9. bis 12. Schulstufe lebensgeschichtliche Interviews mit Vertreter/innen der Großelterngeneration in deren Herkunftssprachen oder auf Deutsch – nach Wahl der Interviewten.
Eingangs wird den Schüler/innen die Problematik der sozialen Repräsentativität historischer Quellen vermittelt: inwieweit die Quellen der Vielfalt der Gesellschaft gerecht werden. Die Schüler/innen werden in die Methode der Oral History (der auf mündlichen Erzählungen beruhenden Geschichtsforschung) eingeführt. Sie entwickeln die Fragen und führen die Audio-Interviews in Kleingruppen selbständig durch. Sie setzen sich produktiv mit der eigenen Mehrsprachigkeit auseinander und trainieren Praktiken des Übersetzens.
In der Zusammenarbeit mit acht Schulen in Wien und Niederösterreich entstehen Tonaufzeichnung von rund 70 lebensgeschichtlichen Interviews mit Migrant/innen in mindestens 15 bis 20 Sprachen – als Beitrag zu einem österreichischen „Archiv der Migration“. Mit vollständiger Übersetzung werden die Interviews in der Österreichischen Mediathek archiviert und in einer Webausstellung präsentiert.
Zum Anschauen
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Themenanregungen für VWA und Diplomarbeit
- Historische Kontextualisierung einer erzählten Migrationsbiografie
Einstiegsliteratur
- Anke Stephan: Erinnertes Leben. Autobiographien, Memoiren und Oral-History-Interviews als historische Quellen, Kapitel 5 und 6
- Almut Leh: Oral History als Methode. In: Stefan Haas (Hg.), Handbuch Methoden der Geschichtswissenschaften, Wiesbaden 2020, S. 1-20
- Leitfaden zur Quellenkritik der Technischen Universität Berlin, Stand 2022