Holzhandwerk revisited (Familiäre Berufsgeschichte, Traditionsbetriebe)
Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts
Holz ist auch heute einer der wichtigsten Roh- und Werkstoffe. Die Verarbeitung von Holz hat sich jedoch wesentlich verändert – weg von der bäuerlichen oder handwerklichen Bearbeitung hin zu hochmodernen Industrieprodukten. Das Wissen um die Holzauswahl, Lagerung, Bearbeitung usw. wurde traditionell von Generation zu Generation weitergegeben. Nur in Ausnahmefällen gibt es schriftliche Aufzeichnungen. Erst im 14. Jahrhundert entwickelten sich spezielle Handwerke. Doch auch hier herrschte die mündliche Überlieferung des Wissens vor. Die vorhandenen Filme und Publikationen beschreiben oft nicht die notwendigen Details, um Arbeitsschritte nachvollziehen zu können, oder zu verstehen, warum eine spezielle Holzart für diesen Zweck eingesetzt wurde. Im gegenwärtigen Projekt steht die akkurate Dokumentation der handwerklichen Produktion im Fokus. Wesentlich ist die adäquate Darstellung von Schlüsselfaktoren bzw. –szenen, die für die erfolgreiche Fertigstellung eines Werkstückes unerlässlich sind. Wichtig ist dabei auch die Darstellung von Kriterien für die Materialauswahl wie etwa der Erntezeitpunkt und Qualitätsanspruch an den Rohstoff. Jeder einzelne Arbeitsschritt muss nachvollziehbar sein und ggf. erklärt werden.
Themenanregungen für VWA und Diplomarbeit
- Familiäre Berufsgeschichte – von handwerklichen Tätigkeiten zum Büroalltag
- Familiäre Verbindung zum Handwerk, deren Wandel über Generationen
- Traditionsbetriebe – altes Handwerk als Qualitätskriterium
Einstiegsliteratur
- Gerner, M. 2002. Die Kunst der Zimmerer. Meisterwerke aus Europa, Amerika und Asien. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart, München.
- Radkau, Joachim. 2007. Holz - wie ein Naturstoff Geschichte schreibt. München.
- Wacker, Kristina (2017). Filmwelten verstehen und vermitteln. Blau, J. 1917. Böhmerwälder Hausindustrie und Volkskunst. Band 1: Wald- und Holzarbeit.