Experimentelle Orthopädie bei der Erforschung von Sehnen
Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts
Um zu untersuchen, wie sich Entzündungsfaktoren im Blut (Interleukine), die bei lokalen und sytemischen Entzündungen im Körper verbreitet werden, auf die Qualität von Sehnen auswirken, wenden wir die Technik der organotypischen Zellkultur an. Dazu werden Beugesehnen aus Ratten explantiert, in einem Bioreaktor am Leben erhalten und mechanischen Stimuli ausgesetzt. So kann unter ähnlichen Bedingungen, wie sie auch im Organismus bestehen, die Wirkung von Entzündungsfaktoren (die zugegeben werden können) untersucht werden. Danach werden die Sehnen auf ihre mechanischen Eigenschaften untersucht bzw. die Expression von Sehnen-bzw. Matrix-assoziierten Genen bzw. Proteinen analysiert. Um eine ähnliche Fragestellung in einem Tierexperiment zu testen, müsste in den Tieren eine entzündliche Erkrankung (z.B. Morbus Crohn oder Diabetes) ausgelöst werden, deren Auswirkung auf die Sehnen dann untersucht werden könnte.
Zum Anschauen
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Themenanregungen für VWA und Diplomarbeit
- Um Erkrankungen verstehen zu können und aus diesem Verständnis Behandlungsstrategienentwickeln zu können, nutzen Forscher seit Jahrtausenden Tierexperimente. In vielerleiHinsicht „funktionieren“ Tiere ähnlich wie Menschen, daher lieferten diese Experimentedie Grundlagen für viele heute selbstverständliche medizinische Verfahren, Geräteund Medikamente. Da Tiere (besonders Wirbeltiere) jedoch Leid und Schmerz empfindenkönnen, sind Tierexperimente ethisch bedenklich. Daher gibt es in vielen ForschungsfeldernBestrebungen, Tiermodelle durch andere experimentelle Verfahren so weit wiemöglich zu reduzieren. Alternativen zu Tierversuchen in verschiedenen Forschungsfeldernwie z.B. der Orthopädie und ihre Stärken und Limitierungen sind ein Thema, dasvon Schülerinnen und Schülern in einer Diplomarbeit bearbeitet werden kann.