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NS-„Euthanasie“ im räumlichen Umfeld Amstettens

Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts

Die Beschäftigung mit „Euthanasie“ (auf Griechisch „Schöner Tod“) und mit psychiatrischen Krankenanstalten in der NS-Zeit ist für das Institut für jüdische Geschichte Österreichs (Injoest) eine konsequente Fortsetzung der bisherigen Forschungs- und Vermittlungstätigkeit. Denn zwischen den „Euthanasiemorden“ und der Vernichtung jüdischen Lebens durch die Nationalsozialisten bestehen kausale Zusammenhänge und erkennbare Parallelen. Die „Euthanasie“-Maßnahmen in Österreich, die mit dem ersten Transport nach Hartheim am 20. Mai 1940 begannen, waren, wie durch Forschungen belegt, eine „entscheidende Vorstufe des Holocaust“.

Die Ermordung sowohl von jüdischen als auch von „erbkranken“ bzw. als solchen kategorisierten Menschen gründete sich auf den pseudowissenschaftlichen Lehren der Eugenik und Rassenhygiene. Daraus entstand die „Utopie eines gesunden Volkskörpers“, den man durch das Ausmerzen von „lebensunwertem“ Leben und die Vernichtung von „Gemeinschaftsfremden“ zu erschaffen hoffte. Die Definition von gesund, behindert, zugehörig und fremd oblag den rassistischen Definitionen der NS-Behörden und Ärzte.

Im Projekt „ 'Geschlossene Anstalt?' Die Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling in der NS-Zeit und im kollektiven Gedächtnis" untersucht das Team mit zwei Schulklassen der Fachschule Amstetten, Aufbaulehrgang Wirtschaft (ALW), die Folgen der NS-„Euthanasie“ im räumlichen Umfeld Amstettens und die Erinnerung an jene Menschen, die in der NS-Zeit als „lebensunwürdig“ eingestuft wurden. Durch Medienrecherche und Interviews werden Erinnerung und Gedenken, Verdrängen und Vergessen in der niederösterreichischen Nachkriegsgesellschaft in den Blick genommen.

Zum Anschauen

HIER geht es zum Projekt.

Themenanregungen für VWA und Diplomarbeit

  • Den ideologischen Grundlagen und Zusammenhänge zwischen dem Holocaust und der NS-„Euthanasie“ könnte in einer Vorwissenschaftlichen Arbeit anhand von lebensgeschichtlichen Beispielen (Methode: Biographieforschung) von Juden und Nichtjuden, die in der NS-„Euthanasie“ ermordet wurden, nachgegangen werden. Anhand von Biographien der Ermordeten könnten die verschiedenen strukturellen und zeitlichen Stufen, Überschneidungen und Unterschiede der Diskriminierung aufgezeigt werden.

    Einstiegsliteratur

    Literatur

    • Bouresh, Bettina & Sparing, Frank (Hrsg.), Diagnose: Jude. Jüdische Psychiatriepatienten zwischen NS-Euthanasie und Holocaust. Köln 2017. Gitschtaler, Bernhard (2017). Geerbtes Schweigen. Die Folgen der NS-„Euthanasie“. Salzburg-Wien: Otto Müller Verlag.
    • Schwanninger, Florian & Zauner-Leitner, Irene (Hrsg.) (2013). Lebensspuren. Biographische Skizzen von Opfern der NS-Tötungsanstalt Hartheim. Innsbruck-Wien-Bozen: Studien Verlag.

    Links

    Spezialisierung

    • Besonders für AHS geeignet
    • Besonders für BHS geeignet
    • Projekt mit zusätzlichen Unterstützungsangeboten

    Forschungsfeld

    NS-„Euthanasie“

    Schlüsselwörter

    Euthanasie, NS, Nationalsozialismus

    Übermittler der Themenanregung

    Bei diesem Projekt bietet dir das Forschungsteam folgende weitere Unterstützung an

    Beratung

    Über Kontaktaufnahme freut sich

    Mag. Dr. Wolfgang Gasser

    wolfgang.gasser@injoest.ac.at

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