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Ao. Univ.-Prof. Anne Kasper-Giebl

Anne Kasper-Giebl
© Anne Kasper-Giebl
  • 2 Besuche pro Jahr
  • Regionen: Wien, Niederösterreich
  • Keine anfallenden Kosten für die Schule


Forschungsschwerpunkte

  • Luftqualität
  • Chemische und physikalische Prozesse in der Atmosphäre, der Schwerpunkt liegt dabei auf der Darstellung des atmosphärischen Aerosols, das heißt von "Feinstaub" in der sauberen und der verunreinigten Atmosphäre.


Aktuelle Projekte

Ferntransport von Mineralstaub (Wüstenstaub): Stäube aus den großen Wüstengebieten der Erde können durch Stürme in höhere Luftschichten gebracht und danach über weite Strecken verfrachtet werden. Aus diesem Prozess ergeben sich vielfältige Auswirkungen. Die optischen Eigenschaften der Staubteilchen verändern den Strahlungshaushalt der Atmosphäre. Anzahl, Größe und Zusammensetzung der Staubteilchen können die Wolkenbildung und damit auch die Niederschlagsbildung beeinflussen. Aber auch die Auswirkungen des Stoffeintrags auf die Acidität, das Nahrungsangebots oder die Biodiversität im betroffenen Ökosystem sind von Bedeutung. Diese Gründe motivieren die Darstellung und Untersuchung von Transportereignissen von Wüstenstaub, die am Sonnblick Observatorium durchgeführt werden.

Darstellung von Feinstaubquellen: Obwohl in Österreich ein rückläufiger Trend der Konzentrationswerte für Feinstaub bestimmt wird, kommt es, speziell bei ungünstigen meteorologischen Bedingungen, nach wie vor zu Überschreitungen der Grenzwerte für Feinstaub. Daraus ergeben sich nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen, die in den belasteten Gebieten leben. Um wirkungsvolle Reduktionsmaßnahmen ergreifen zu können, ist es notwendig, die wichtigsten Emissionsquellen für die erhöhten Feinstaubwerte zu kennen. Über die chemische Analyse von Feinstaubproben und Modellrechnungen ist es möglich diese Quellen zu bestimmen.

Chemische Zusammensetzung von Niederschlagsproben (Schnee und Regen): Seit den 1980er Jahren besteht in Österreich ein Messnetz zur Erfassung der Inhaltsstoffe der Nassen Deposition. Die Stationen werden von den Umweltschutzabteilungen der Bundesländer betrieben. Die chemische Analyse umfasst neben anderen Komponenten die anorganischen Ionen Sulfat, Nitrat und Ammonium. Dies sind die Umwandlungsprodukte von Schwefeldioxid, den Stickstoffoxiden und von Ammoniak – die durch Industrie, Verkehr und Landwirtschaft zumeist bodennahe emittiert werden. Über den Niederschlag werden diese Verbindungen wieder aus der Atmosphäre ausgewaschen und in das Ökosystem eingebracht. Zu Beginn der Messungen war die Darstellung des "Sauren Regens" besonders wichtig. Inzwischen sind die Konzentrationswerte für Sulfat in den Niederschlagsproben deutlich zurückgegangen. Grund dafür ist die Verwendung schwefelarmer Brennstoffe und die Reinigung der Abgase. So hat sich auch der Säureeintrag verringert. Heute richtet sich das Interesse vornehmlich auf die Stickstoffverbindungen. Ein erhöhter Stickstoffeintrag bewirkt eine Überdüngung und schädigt dabei den Artenreichtum.


Auszug aus dem wissenschaftlichen Werdegang

Aus Interesse am Umweltschutz begann die Forscherin das Chemiestudium an der Technischen Universität Wien. Mittelpunkt der Dissertation war eine Messreihe zu Stäuben und Spurengasen am Sonnblick Observatorium. Danach verbrachte sie einige Monate bei einem Forschungsaufenthalt an der Texas Tech University in Lubbock. Derzeit beschäftigt sich die Wissenschaftlerin mit Themen der Luftreinhaltung, des Ferntransports von Luftinhaltsstoffen, des Stoffeintrags durch Regen und Schnee und der Aerosolquellenanalyse. In jedem Fall spielen sowohl Labor-, als auch im Feldmessungen eine wichtige Rolle. Wissen und Erfahrungen in diesen Bereichen bringt sie bei ihrer Arbeit als Vorsitzende des Beirats zur Koordination der wissenschaftlichen Aktivitäten am Sonnblick Observatorium, in der Kommission für Klima und Luftreinhaltung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und in der COST Aktion CA16109 (Chemical On-Line cOmpoSition and Source Apportionment of fine aerosoL) ein. Derzeit forscht Kasper-Giebl am Institut für Chemische Technologien und Analytik, sie leitet die Arbeitsgruppe Umweltanalytik und lehrt im Rahmen des Bachelor- und Masterstudiums der Technischen Chemie und im Rahmen des postgradualen Lehrgangs ETIA (Environmental Technologies and International Affairs) des CEC, TU Wien. Ihr Interesse an der Forschung und die Freude am lebenslangen Lernen möchte sie gerne als Young-Science-Botschafterin weitergeben.

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Organisation
Universität Wien
Institut/Abteilung
Institut für chemische Technologien und Analytik
Reale Besuche in
Niederösterreich, Wien
Wissenschaftsbereiche
NATURWISSENSCHAFTEN
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