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Univ.-Prof. Anna Schober-de Graaf

Schober-de-Graf
© Foto Riccio OLYMPUS DIGITAL CAMERA
  • 2 Besuche pro Jahr
  • Regionen: Kärnten
  • Keine anfallende Kosten für die Schule


Forschungsschwerpunkte

  • Populäre Bildmedien und Bildende Kunst der Moderne und der Gegenwart
  • Politische Ikonografie
  • Praktiken des Visuellen und Geschichte des Wahrnehmens
  • Ästhetik der Öffentlichkeit
  • Transnationalität und kulturelle Differenz
  • Methoden der Bild- und Kulturwissenschaften
  • Publikumsforschung
  • Kulturwissenschaft
  • Bildende Kunst
  • Filmwissenschaft
  • Kulturgeschichte
  • Kunstwissenschaften


Aktuelle Projekte

Everybody – eine politische Ikonografie: Das Projekt erstellt eine kulturhistorische Ikonografie der Figur des ‚everybody‘ und nimmt dabei insbesondere die jüngere Überlieferungsgeschichte dieser Figur in den Blick. Im Fokus stehen Figuren, die von Filmen, in Fotografien, aber auch in politischen Bildmedien, in der Produktwerbung oder im Internet eingesetzt werden, um ‚alle‘ anzusprechen und eine Wahrheit oder Realität des dabei Dargestellten zu verbürgen. Bekannt sind diese Figuren unter den Begriffen ‚der gemeine Mann‘ bzw. ‚die gemeine Frau‘, ‚jedermann‘, ‚der Mann von der Straße‘, ‚das Mädchen von nebenan‘ oder ‚allgemeine Person‘. All diesen Gestalten kommt oft eine utopiegeleitete und gegenwartskritische Rolle zu. Sie treten dann auch als „neue Menschen“ auf und fungieren so als Träger und Trägerinnen eines Mythos des ‚neuen Lebens‘.
Das Forschungsprojekt untersucht, wie die Figur des everybody in visuellen Medien auftritt, die seit den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zu kulturell dominanten Vermittlungskanälen gesellschaftlicher Diskurse geworden sind. Es konzentriert sich insbesondere auf die Periode des Übergangs von der Angestelltengesellschaft der organisierten Moderne zur gegenwärtigen postmodernen Kreativgesellschaft und nimmt dabei zwei Zeitschnitte genauer in den Blick: den Umbruch um ‚1968‘ und den oft mit dem Schlagwort ‚Ende des Wohlfahrtsstaates‘ bezeichneten Einschnitt um 1990.

Kino – als Ort politischen Agierens: Das Projekt untersucht Gruppen von Aktivist/innen, Künstler/innen und Filmemacher/innen, die sich als politisch relevante „oppositionelle“ oder „nicht-konformistische“ Bewegungen konstituieren, indem sie Kino-Räume besetzen. Der Fokus der Untersuchung liegt auf einem Vergleich zwischen Kinobewegungen in Ost- und Westeuropa seit 1945, wodurch Unterschiede und Differenzen in der Konstituierung von ästhetisch und politisch relevanten Bewegungen in demokratischen und totalitären politischen Systemen herausgearbeitet werden sollen. Folgende Bewegungen wurden für diesen Vergleich gewählt: das Expanded Cinema (ca. 1966–1985) und seine Auseinandersetzung mit den „Freien Kinos“ in Deutschland und Österreich, die etwa zur selben Zeit stattfindende Konfrontation zwischen Cinéma Lettriste, Nouvelle Vague und der Kino-Club-Bewegung in Frankreich (ca. 1951–1980), sowie das jugoslawische Black Cinema (auch Open Cinema oder novi film genannt, ca. 1950–1980).
Erstes Ziel des Projekts ist die Erarbeitung einer pluralen Geschichte solcher aktivistischen Gruppen, indem diese in der Geschichte der emanzipatorischen und künstlerischen Bewegungen im 20. Jahrhundert verortet werden.
Zweitens soll untersucht werden, in welcher Weise diese Kino-Bewegungen gemeinsam mit dem Publikum, das sie mit ihren Produktionen anziehen, in die Herstellung eines konfliktuellen „öffentlichen Raums“ (in Westeuropa) bzw. eines „informellen öffentlichen Raums“ (in Osteuropa) involviert sind. Durch einen Vergleich von Kino-Bewegungen in West- und Osteuropa trägt das Projekt zur Untersuchung eines hochaktuellen und brisanten, in Österreich aber immer noch wenig untersuchten Phänomens bei: der Differenzen und Ähnlichkeiten in der Entwicklung von politischer Kultur in den westlichen und östlichen Teilen von Europa, die zukünftig zu einem „Zusammenwachsen“ aufgefordert sind.

“Geschlecht“ ins Bild gesetzt: Das Forschungsprojekt analysiert visuelle Produktionen der Künste (Fotografie, Malerei, Performance Kunst) und populärer Kultur (Film, Web Pages, Fanzines, Broschüren und Poster), die eine Beziehung zu wissenschaftlichen Konzepten von „Gender“ in Szene setzen. Erstes Ziel des Projekts ist es, Cluster von Bildern zu identifizieren, die in Zusammenhang mit „Gender“ und konstruktivistischen Theorien dominieren. Dabei soll die Hypothese geprüft werden, dass die folgenden Körperfigurationen überwiegen: Einzelkörper, die männliche und weibliche Merkmale vereinen, Repräsentationen des „Patchwork-Selbst”, emphatisch inszenierte Körper-Transformationen, Figurationen, die Körper-Normen zurückweisen, betont symmetrisch dargestellte männliche und weibliche Körper sowie Körper, die Teil von Beziehungen sind, die von einer Auflösung diesbezüglich „klassischer“ Familien-Modelle gekennzeichnet sind. Das Projekt untersucht die Geschichte dieser Figurationen sowie die transnational „Migration” von Motiven und Stilen.
Das zweite Ziel des Projektes besteht darin, das genannte visuelle Material im Kontext eines sozialen Raumes zu untersuchen, der auch von Ängsten, Spannungen und Wünschen bevölkert ist – etwa in Zusammenhang mit neuen (Bio-)Technologien, mit Imperativen wie „Flexibilität“ und „Privatisierung“ im Bereich von Arbeits- und Lebenswelten oder mit Individualisierung und einer zunehmenden Verinnerlichung von Ambivalenz und von öffentlichen Konflikten.
Die Bildwelten werden in historisch-anthropologischer Weise als Orte analysiert, an denen ein „implizites soziales Wissen” artikuliert und verhandelt werden kann, das neben dem explizit, etwa im offiziellen Gender-Diskurs, vermittelten besteht.


Auszug aus dem wissenschaftlichen Werdegang

  • Anna Schober studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Politikwissenschaften in Wien, Frankfurt am Main und Colchester/UK.
  • 2009 habilitierte sie sich an der Universität Wien mit einer Arbeit über ästhetische Taktiken als Mittel politischer Emanzipation in der Moderne und Postmoderne.
  • Sie absolvierte eine Reihe von internationalen Forschungsaufenthalten u.a. an der Jan van Eyck Academie in Maastricht sowie am Centre for Theoretical Studies in the Humanities and Social Sciences an der University of Essex, Colchester.
  • Von 2009 bis 2011 war sie Visiting Professor an der Universität Verona, danach Mercator Visiting sowie Vertretungsprofessorin am Institut für Soziologie der Justus Liebig Universität Gießen.
  • Derzeit leitet sie das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsprojekt Everybody. Eine transnationale Ikonografie.
  • Seit September 2016 ist Anna Schober Professorin für Visuelle Kultur an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.


Link zu den Projekten

www.annaschober.com/portfolio/everybody
https://homepage.univie.ac.at/anna.schober/abstract_city.html
www.annaschober.com/portfolio/picturing-difference

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Organisation
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Institut/Abteilung
Institut für Kulturanalyse, Abteilung Visuelle Kultur
eBesuche für alle Schulen, realer Besuch in
Kärnten
Wissenschaftsbereiche
GEISTESWISSENSCHAFTEN
KUNST UND KULTUR
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