Dr. Julia Hinterberger
- 1 Besuch pro Semester (ab Sommersemester 2024)
- Bevorzugte Region: Salzburg (Stadt Salzburg)
- Besucht gerne folgende Schulstufen: SEK II
- Anfallende Kosten für die Schule: Ersatz der Fahrtkosten
Forschungsschwerpunkte
- Salzburger Musikgeschichte
- Musik in Diktaturen
- Musik und Identität
- Musik und Literatur
- Musik und Gender
Aktuelle Projekte
Beyond Mozart. Musik und Identität am Beispiel der Salzburger Musikkultur 1914-1956: Das Projekt verhandelt die Rolle von Musik bei Identitätsbildungsprozessen am Beispiel der Salzburger Binnenmusikkultur. In den Blick genommen werden die fünf politischen Zeitläufe Erster Weltkrieg, Erste Republik, Austrofaschismus, Nationalsozialismus und Besatzungszeit.
Thematischer Workshop
Cancel Culture: „Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit“ – ein frommer Wunsch, selbst oder gerade in Zeiten der Demokratie? Täglich berichten Medien über Political Correctness, Wokeness und Cultural Appropriation, über -ismen und -phobien, über Rechte wie Meinungsfreiheit und Gleichberechtigung, über Kulturkampf und die „Macht radikaler Minderheiten“ (Rolf A. Schütze). Täglich werden Canceling-Forderungen laut, die auch die Ausflüsse künstlerischer Erinnerungskulturen betreffen, man denke auf regionaler Ebene an den Ruf nach einer neuen Salzburger Landeshymne, auf internationaler Ebene an Bereinigungsversuche von Lehrplänen, die von „weißer Musik aus der Sklavenzeit“ (so auch Mozart) dominiert seien, an Debatten, ob das Aufführen von Musik russischer Komponist/innen in Zeiten des Ukraine-Krieges moralisch vertretbar sei, an das Löschen eines Gomringer-Gedichtes von der Fassade der Alice Salomon Hochschule in Berlin, an die Diskreditierung von Kinderbuchhelden wie Pippi Langstrumpf oder Jim Knopf oder an die vielfachen Debatten zum Umgang mit dem kulturellen Erbe der Diktaturen. „Das macht man heute nicht mehr!“, so das moralische Urteil. Aber wie „macht man es“ denn heutzutage? Und wer bestimmt in einer Demokratie darüber? Der Workshop diskutiert anhand ausgewählter Beispiele aus den Bereichen Musik, Literatur und Bildende Kunst die vielfältigen Ausflüsse des gezielten Löschens von Erinnerungen an Personen und/oder Ereignisse. Basierend auf den Diskussionen werden individuelle Konzepte der Erwiderung erstellt.
Zielgruppe: AHS (SEK II), BHS
Dauer: 2 UE
Ort: beides möglich
Auszug aus dem wissenschaftlichen Werdegang
Geboren am 1. November 1978 in Oberösterreich, schloss Julia Hinterberger ihr Studium der Musikpädagogik an der Universität Mozarteum Salzburg sowie der Germanistik an der Paris Lodron Universität Salzburg 2003 mit Auszeichnung ab. Es folgten ein Studium der Instrumentalpädagogik mit dem Hauptfach Querflöte und dem Schwerpunkt Musikalische Früherziehung (Abschluss 2006) sowie ein Wissenschaftliches Doktoratsstudium an der Universität Mozarteum Salzburg und an der Paris Lodron Universität Salzburg, das sie 2008 mit Auszeichnung abschloss. Ihre Dissertation Klänge haben mehr Gedächtnis. Zur musikalischen Rezeption von Ingeborg Bachmanns Hörspiel „Der gute Gott von Manhattan“ wurde 2010 im Rombach Verlag publiziert.
Von 2008 bis 2014 wirkte Julia Hinterberger als Lektorin an der Universität Mozarteum sowie an der Paris Lodron Universität Salzburg, wo sie unter anderem Lehrveranstaltungen zu den Themen Humor in der Musik, Lyrik und Musik, Holocaust in der Musik, Künstler*innenbiografien, Eisenbahn in den Künsten, Anne Frank in den Künsten, Interviews in (musik-)kulturellen Kontexten etc. hielt.
Von 2012 bis 2014 war sie als Assistentin des Vizerektors für Forschung und Entwicklung sowie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sparkling Science-Projekt „Individuum – Collectivum“ tätig.
Seit 2014 ist Julia Hinterberger Assistenzprofessorin am Department für Musikwissenschaft, zugleich Mitglied des Arbeitsschwerpunktes Salzburger Musikgeschichte und Inhaberin einer Qualifizierungsstelle. Das Thema ihres Habilitationsprojektes lautet „Musik und kulturelle Identität. Musikkultur in der Stadt Salzburg 1914–1955“.
Julia Hinterberger ist Herausgeberin der Geschichte der Universität Mozarteum von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bislang erschienene Bände: Von der Musikschule zum Konservatorium. Das Mozarteum 1841-1922 (2017) sowie Vom Konservatorium zur Akademie. Das Mozarteum 1922-1953 (2022).