Theorie sequentieller Entscheidungen
Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts
Dieses Projekt verfolgt das Ziel, die mathematischen Grundlagen der Theorie von Spielen in extensive Form zu verallgemeinern. Die klassische Theorie zur Darstellung von Spielen geht von endlichen Spielen aus. In vielen Anwendungen sind solche Endlichkeitsannahmen aber unangebracht. Ein Beispiel dafür ist der Planungshorizont. Obwohl jeder Mensch irgendwann stirbt, können nur Menschen, die ihren Todeszeitpunkt genau kennen, von einem endlichen Planungshorizont ausgehen. Alle anderen müssen mit einer Überlebenswahrscheinlichkeit rechnen. Solange diese Überlebenswahrscheinlichkeit positiv ist, muss man mit einer nächsten Periode rechnen - und dass es immer ein nächstes gibt, ist die Definition von "unendlich".
"Spieltheorie" ist übrigens der Spitzname für eine mathematische Disziplin, die sich mit strategischen Problemen beschäftigt. Ursprünglich auf die Kriegsführung (im zweiten Weltkrieg) angewandt, hat sich die Spieltheorie heute als die dominante Methode in den theoretischen Wirtschaftswissenschaften etabliert. Zwei Firmen, die miteinander konkurrieren, werden zwar kaum aufeinander schießen, müssen aber trotzdem versuchen vorherzusagen, was die Konkurrenz tun wird. Bei politischen Parteien, die sich im Wahlkampf befinden, ist es nicht anders. Für alle diese Probleme hat sich das Brettspiel als ein hervorragendes Modell erwiesen - daher der Spitzname.
Zum Anschauen
HIER geht es zu weiteren Informationen des Projekts
Themenanregungen für VWA und Diplomarbeit
- Diskussion von Film und Buch "A Beautiful Mind"
- TV Serie "Numbers"
Einstiegsliteratur
Dixit, A. K., and B. J. Nalebuff (1991): Thinking Strategically, New York and London: W. W. Norton & Co., Inc.