Die Sprachenfrage in der k.u.k. Armee
Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts
In diesem Forschungsprojekt geht es um die Armee der Habsburgermonarchie v.a. im Hinblick auf Mehrsprachigkeit, Multiethnizität und Kontakt mit dem Balkanraum im späten 19. Jahrhundert. In der Armee der Habsburgerarmee wurden zwölf Sprachen gesprochen. Jeder Soldat hatte das Recht in seiner Sprache ausgebildet zu werden. Dafür musste diese erst erhoben werden, was zu Schwierigkeiten führte, weil es viele Mehrsprachige gab. In der Statistik wurde die Sprachkenntnis als nationale Zugehörigkeit gedeutet. Eigentlich sollte dieses Recht die Loyalität gegenüber dem gemeinsamen Staat heben, doch wurden die Armee und Soldaten nationalisiert.
Für dieses Projekt wird mit Verwaltungsdokumenten und Selbstzeugnissen (wie Memoiren und Tagebücher) gearbeitet, momentan hauptsächlich aus Wien, Budapest, Sarajevo und Zagreb. Besonders lässt sich dieses Fallbeispiel mit anderen mehrsprachigen und multiethnischen Armeen vergleichen, wie russische, britische, osmanische oder jugoslawische.
Zum Anschauen
www.lbihs.at -- > Forschung -- > „ Die Sprachenfrage in der k.(u.)k. Armee (1868 - 1914)
Themenanregungen für VWA und Diplomarbeit
- Interessant, auch für die Wissenschaft, wäre eine Erhebung, wie der k.u.k. Armee in der Familie gedacht wird
- Familienerinnerung
- „Relikte“ aus dieser Zeit zu Hause
- Diese in den historischen Kontext stellen
- Ergänzung zur aktuellen Forschung v.a. auch bei Schülerinnen und Schülern aus dem ehemaligen Jugoslawien, bzw. Polen, Ungarn oder der Tschechischen Republik
- Interviews bei Großeltern bzw. Umfeld
- Was blieb von der mehrsprachigen und multiethnischen (gemeinsamen) Vergangenheit?
- Zurechtfindung in den neugegründeten Nationalstaaten
- Stichwort: Identität
- Aktuell: Krim - Frage und Loyalität der ukrainischen Soldaten
Einstiegsliteratur
- Istvan Deak, Der k.u.k. Offizier. 1848 - 1918. Wien 1995.
- Tamara Scheer, "Minimale Kosten, absolut kein Blut!": Österreich - Ungarns Präsenz im Sandžak von Novipazar (1879 - 1908) (=Neue Forschungen zur ostmittel- und südosteuropäischen Geschichte 5, Frankfurt et al. 2013).
- Christa Hämmerle. Des Kaisers Knechte. Erinnerung en an die Rekrutenzeit im kuk Heer 1848 - 1918. Wien 2012.