Urheberrecht und Akzeptanz in der Gesellschaft
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Mit der rasanten Entwicklung auf dem Gebiet der Informationstechnologie hat das Thema Urheberrecht die Grenzen des juristischen Diskurses verlassen und steht nunmehr wie kein anderes Rechtsgebiet im Fokus einer breiten öffentlichen Debatte. Vor diesem Hintergrund widmet sich dieses rechtswissenschaftliche Forschungsprojekt unter Einbeziehung von Schüler/innen der Ermittlung eines Anforderungsprofils für eine moderne Urheberrechtsordnung, die Interessen von Schöpfer/innen und Nutzer/innen gleichermaßen und ausgewogen berücksichtigt.
Ein besonderes Anliegen dieses Projekts ist es auch, dem neuen Paradigma der „Prosuming Culture“ – also der Konvergenz von Nutzung und Schöpfung – Rechnung zu tragen. Im Rahmen des Forschungsprojekts sollen grundlagenorientiert, durch empirische Forschung unterlegte Faktoren für eine konzeptionelle Modernisierung des Urheberrechts ermittelt werden.
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Die Internetseite des Projekts: http://www.u-g-c.at/at
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- Aktuell stellt das Urheberrecht eines der am heftigsten umstrittenen Rechtsgebiete dar. Einer der Gründe dafür ist darin zu sehen, dass das Urheberrecht immer weiter in den Alltag von breiten Bevölkerungsschichten vordringt und Nutzer/innen (allen voran „digital natives“) täglich in Berührung mit dieser Rechtsmaterie kommen. Aufgrund der rasanten technischen Entwicklungen und der starren rechtlichen Rahmenbedingungen werfen aber oftmals auch einfachste Mediennutzungen für Laien kaum zu beantwortende Fragen über die Zulässigkeit auf (Wo ist die Grenze zwischen erlaubten und verbotenen Praktiken? Was wird von den Rechteinhabern toleriert?). Dadurch ist zu befürchten, dass die unklare und unübersichtliche Rechtslage die Nutzer/innen überfordert und eine Resignation befürchten lässt, wodurch das Urheberrecht (weiter) an Akzeptanz in der Gesellschaft verlieren würde.Aus diesem Grund sollen im Rahmen einer Diplomarbeit (HAK/HTL) empirische Erhebungen über die Information und Awareness von Schüler/innen über die urheberrechtlichen Rahmenbedingungen durchgeführt werden, mit welchen diese tagtäglich in Berührung kommen. Durch qualitative Untersuchungen (Interviews) und über einzelne quantitative Erhebungen (Fragebögen) soll dadurch ein Stimmungsbild über folgende Forschungsfragen erhoben werden:
- Inwiefern sind sich Schüler/innen darüber bewusst, in ihrem Alltag mit dem Urheberrecht in Berührung zu kommen?
- Inwieweit wissen sie über die urheberrechtlichen Grundlagen Bescheid?
- Wird das eigene Nutzungsverhalten anhand des Wissens um die rechtlichen Rahmenbedingungen ausgerichtet?
- Wie lässt sich die Einstellung der Schüler/innen zum Urheberrecht konkretisieren? (Unsicherheit, Resignation, Konfrontation?)
vwadb.detail.literature
- APPL, Clemens: Urheberrecht, in: WIEBE, Andreas (Hg), Wettbewerbs- und Immaterialgüterrecht, 3. Auflage, Wien: Facultas (2015).
- BÜCHELE, Manfred: Urheberrecht, Wien: Manz (2014).
- RAKEBRAND, Thomas: "Gehört das dann der Welt oder YouTube?". Junge Erwachsene und ihr Verständnis vom Urheberrecht im Web 2.0, München: kopaed (2014). Zusammenfassung online abrufbar über: LINK
Internetquellen
- HANSEN, Gerd: Das Urheberrecht in der Legitimationskrise - Ansätze für eine rechtstheoretische Neuorientierungonline. Abrufbar über: LINK
- https://irights.info/artikel/eu-studie-akzeptanz-des-urheberrechts-durch-vermittlung-frdern/6260](https://irights.info/artikel/eu-studie-akzeptanz-des-urheberrechts-durch-vermittlung-frdern/6260