Der Pädagogische Takt als Mittelglied zwischen Theorie und Praxis
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Das FWF Projekt beschäftigt sich mit dem "Pädagogischen Takt" - das Mittelglied zwischen Theorie und Praxis, das zwar nur im praktischen Handeln realisiert werden kann, aber auch nur dann, wenn "vorher im Denken die Wissenschaft gelernt" wurde (Herbart, 1851/1957, S. 149). Nach Herbart gibt es "eine Vorbereitung auf die Kunst durch die Wissenschaft", die sowohl Kopf, Gemüt als auch Herz erfassen müssen, damit jene Stimmung bei dem/der Pädagog/en/in erzeugt wird, die pädagogisch taktvolles Handeln erst ermöglicht.
Im Projekt steht neben der Theorie des "Pädagogischen Takts" auch das Forschungsprogramm der "Subjektiven Theorien" im Fokus. Hier interessiert vor allem, welchen Einfluss die subjektiven Theorien der Pädagog/innen auf das pädagogische Handeln haben und welche Gemeinsamkeiten/Unterschiede zwischen wissenschaftlichen Theorien und subjektiven Theorien festzustellen sind (Komplexität, Normativität, usw.). Die subjektiven Theorien werden mit der Methode des Nachträglichen Lauten Denkens erfasst. Dazu wird ebenfalls im Rahmen des Projekts ein Codebook erstellt, das die Standardisierung und Strukturierung der Erhebungssituation und der Datenauswertung gewährleisten soll.
Studie 4 und 5 des Forschungsprojekts stehen direkt mit dem Universitätslehrgang für Elementarpädagogik - Schwerpunkt Leitung, Mentoring, Beratung (kurz: ULG) an der Universität Salzburg in Verbindung (vgl. http://www.uni-salzburg.at/index.php?id=55181). Hier wird 2015/16 eine Interventionsstudie durchgeführt und mittels Vor- und Nachtestung erhoben, inwieweit es den Studierenden gelingt die wissenschaftlichen Theorien des ULG in die pädagogische Praxis zu implementieren bzw. inwieweit der akademische Lehrgang ihre persönlichen, subjektiven Theorien beeinflusst bzw. verändert.
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- Pädagogisch taktvolle Interaktion zwischen Pädagog/in und Kind/Schüler/in
- Subjektive Theorien von Pädagog/innen / Lehrer/innen zu einem konkreten Thema (z.B. "Lob/Strafe", o.ä.)
- Professionelles pädagogisches Handeln in der Elementarpädagogik / in der Schule
vwadb.detail.literature
- Gröben, N., Wahl, D., Schlee, J. & Scheele, B. (1988). Forschungsprogramm Subjektive Theorien. Eine Einführung in die Psychologie des reflexiven Selbst. Tübingen: Franke.
- Muth, J. (1982). Pädagogischer Takt. (3. überarb. Aufl.). Essen: Neue Deutsche Schule.
- Müller, K. (2007). Subjektive Theorien von Erzieher und Erzieherinnen zu Bildung im Kindergarten. Bildungsforschung 4, 1.
- Patry, J.-L. (2004). Der Pädagogische Takt – Brücke zwischen Theorie und Praxis. Ein Essay. In A. Bucher (Hrsg.), Erziehung – Therapie – Sinn. Festschrift für Heinz Rothbucher, Salzburg 2004 (S. 145-168). Münster: LIT.
- Patry, J.-L. (2012). Der Pädagogische Takt. In C. Nerowski & S. Rahm (Hrsg.), Enzyklopädie Erziehungswissenschaft Online. Weinheim: Juventa.
- Vöros, G. (2004). Der Pädagogische Takt oder für die achtsame pädagogische Beziehung zu Kindern. Pädagogische Impulse, 4, S. 11.