Meine Sprache im öffentlichen Raum (Sparkling-Science-Projekt VisibLL)
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Shop, Café, Döner – wer durch Wien geht, sieht Ladenschilder und Werbeplakate in mehr als hundert Sprachen. Nicht nur Englisch ist stark präsent, sondern auch die Herkunftssprachen der Wiener Bevölkerung mit Migrationsgeschichte und Schulfremdsprachen wie Französisch. Die unterschiedlichen Texte, an denen man nicht vorbeisehen kann, repräsentieren und inszenieren die Rolle, die die jeweiligen Sprachen in der Sprachlandschaft (Linguistic Landscape) spielen, und laden zur Sensibilisierung für Mehrsprachigkeit und zum Fremdsprachenlernen vor der Haustür ein.
Im Projekt VisibLL dokumentieren, analysieren und reflektieren Schüler/innen und Lehrer/innen als Citizen Scientists (CS) mit der Smartphone-App Lingscape jene "nicht-deutschen" Sprachen, die sie in ihrer Umgebung wahrnehmen. So erfahren und diskutieren die Projektbeteiligten zum Beispiel, ob Lehnwörter wie Shop, Café und Döner noch allgemein als englisch, französisch und türkisch kategorisiert oder bereits als deutsch eingestuft werden.
Auf Basis der Feldforschung und kritischen Reflexion mit den CS werden im Anschluss nachhaltig einsetzbare Unterrichtsmaterialien zur Mehrsprachigkeit in der Linguistic Landscape entwickelt. Die öffentliche Ergebnispräsentation wird gemeinsam mit den Schüler/innen organisiert und zwar im Rahmen von Ausstellungen in zwei Wiener Bezirksmuseen. In einem abschließenden internationalen wissenschaftlichen Symposium können interessierte Schüler/innen ihre VWA-Arbeiten zum Thema in einer Poster-Session präsentieren.
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- Für die VWA oder Diplomarbeit kann folgender Ansatz verfolgt werden: Die Schüler/innen wählen eine Sprache aus, die sie selber nicht beherrschen bzw. gelernt haben (z.B. in der Schule), die aber nicht die häufigste Sprache der Umgebung ist (z.B. Deutsch). Dann gehen sie auf "Fotosafari" in ihrer Umgebung (Schule, Wohnort) und suchen systematisch nach Schildern und Plakaten, die diese Sprache enthalten. Wie oft findet man die Sprache, und in welchem Zusammenhang (z.B. Produktwerbung, Eventankündigung, Verbotsschilder...)? (siehe dazu den Literaturtipp Pustka [2021])
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- Busch, Brigitta (2021): Mehrsprachigkeit. 3. Auflage. Wien: UTB/Facultas.
- Pustka, Elissa (2021): „Wo Österreich französisch ist: eine Pilotstudie zur Linguistic Landscape der Wiener Josefstadt (8. Bezirk)“, in: Stephan Lücke / Noemi Piredda / Sebastian Postlep / Elissa Pustka (Hrsg.): Linguistik grenzenlos: Berge, Meer, Käse und Salamander 2.0 – Linguistica senza confini: montagna, mare, formaggio e salamandra 2.0. Korpus im Text, Band 14