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Die französische Aussprache von Schülerinnen und Schülern

Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts

Ausspracheschulung kommt im heutigen Fremdsprachunterricht kaum vor. Dabei ist sie aus verschiedenen Gründen wichtig: Nicht nur, um sich verständlich zu machen, sondern auch, um ernst genommen zu werden und sympathisch zu wirken. Doch fremdsprachliche Aussprache galt lange als unlernbar.

Neuere Forschungen stellen dies nun in Frage. Derzeit fehlt es aber an der nötigen Grundlagenforschung für eine neue Aussprachedidaktik. Ziel des Projekts "Pronunciation in Progress" (Pro2F; wie französisch prof(esseur) 'Lehrer') ist es, diese Forschungslücke für das Französische zu schließen und auf Basis eines neuen Korpus zu untersuchen, wie österreichische Schülerinnen und Schüler beim Erwerb von Schwa und Liaison Fortschritte machen. In beiden Fällen geht es darum, dass Laute in bestimmten Kontexten ausgesprochen werden, in anderen aber nicht, z.B. s(e)ra mit oder ohne Schwa, les [z] amis mit Liaison, aber les copains ohne. Beide Phänomene ließen sich ohne großen Aufwand in den Unterricht integrieren, denn sie haben mehr mit Grammatik und Vokabeln gemein als mit klassischen Ausspracheproblemen.

Bei Sprecherinnen und Sprechern des Französischen als Erstsprache (L1) sind die beiden Phänomene bereits sehr gut erforscht und treiben die phonologische Theoriebildung über das Französische hinaus voran. Zu Lernerinnen und Lernern existieren dagegen bislang nur einige kleinere v.a. deskriptive Studien zu meist englischsprachigen Studierenden mit hohem Sprachniveau und Auslandserfahrung. Diese Arbeiten zeigen, dass sich beim Erwerb des Wechsels zwischen Wortformen mit und ohne Vokal bzw. Konsonant in bestimmten Kontexten Fehler verhärten können.

Eine zusätzliche Herausforderung ergibt sich dadurch, dass im Unterricht die Standardsprache dominiert (geschriebene Texte und hohe Stilniveaus) und Lernerinnen und Lerner dadurch zu viele Schwas und Liaisons realisieren. Eine Sensibilität für stilistische und lexikalische Variation entwickelt sich erst in intensivem Kontakt mit dem gesprochenen Französisch.

Das Pro2F-Projekt ist in dreierlei Hinsicht innovativ:

  1. Mit Schülerinnen und Schülern betrachtet es den Großteil der Lernerinnen und Lerner
  2. L1-Sprecherinnen und Sprecher des österreichischen Deutsch und
  3. alle Lernniveaus von 0 bis B1.

Es untersucht über 100 Schülerinnen und Schüler eines Wiener Gymnasiums mit Französisch als 2. Fremdsprache vom 1. bis 6. Lernjahr (12-18 Jahre). Nach der Methode des Forschernetzwerks (Inter-)Phonologie du Français Contemporain (I)PFC, nach der schon über 600 L1-Sprecherinnen und Sprecher untersucht wurden, wird Vorlesen mit Spontansprache und Lernerinnen und Lerner mit L1-Sprecherinnen und Sprecher verglichen. Auf Basis quantitativer Analysen werden die Entwicklungspfade im Bereich der Aussprache vom Lernbeginn bis zum Kompetenzniveau B1 skizziert.

Die Ergebnisse fließen über ein individuelles Feedback für die Probantinnen und Probanten, Kooperationsaktivitäten mit der Partnerschule, Fortbildungen für Lehrpersonen und eine Website mit populärwissenschaftlichem Bereich an die Schülerinnen und Schüler zurück. Für die Forschungsgemeinschaft wird ein einzigartiger Korpus zur Verfügung gestellt und damit die Grundlage für die Weiterentwicklung des Gemeinsamen Europäischer Referenzrahmens für Sprachen und eine Verbesserung der Aussprachedidaktik.

Zum Anschauen

Die Internetseite des Projekts: http://pro2f.univie.ac.at

Themenanregungen für VWA und Diplomarbeit

  • Die französischen Nasalvokale
  • Die Liaison im Französischen
  • Wirkung von Französisch mit österreichischem Akzent auf Muttersprachler: Verständlichkeit und Sympathie
  • Stellenwert der Aussprache im Fremdsprachunterricht: Englisch und Französisch im Vergleich
  • Einsatz der Lautschrift im Fremdsprachunterricht: Englisch und Französisch im Vergleich
  • Motivation für die Sprachenwahl: Französisch, Spanisch oder Italienisch?
  • Französischen - eine besonders schwere Fremdsprache?
  • Warum gibt es im Französischen so viele Ausnahmen?
  • Warum schreibt man Französisch nicht so wie man es spricht?

    Einstiegsliteratur

    • Pustka, Elissa (2011/2016): Einführung in die Phonetik und Phonologie des Französischen, Berlin: Erich Schmidt Verlag (2. Auflage). Detey et al. (2017): La prononciation du français dans le monde: du natif à l'apprenant, Paris: CLE international.

    Spezialisierung

    • Besonders für AHS geeignet
    • Besonders für BHS geeignet
    • Projekt mit internationalen Partnern
    • Projekt mit sozialem Engagement
    • Projekt mit zusätzlichen Unterstützungsangeboten

    Forschungsfeld

    Französische Aussprache

    Schlüsselwörter

    Französisch, Frankreich, Sprache

    Übermittler der Themenanregung

    Bei diesem Projekt bietet dir das Forschungsteam folgende weitere Unterstützung an

    Besuch des Forschungsteams durch die Schülerinnen und Schüler; Bereitstellung von Sprachaufnahmen.

    Über Kontaktaufnahme freut sich

    Univ.-Prof. Dr. habil. Elissa Pustka, M.A., Dipl.-Journ.

    elissa.pustka@univie.ac.at+43-1-4277-426 49

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