Nachhaltige Energieversorgung im eigenen Lebensumfeld erheben
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Gestaltungskompetenz zu fördern, sollte das Ziel aller Bildungseinrichtungen sein, um Jugendliche zu motivieren die Zukunft aktiv mitzugestalten. Die interaktive Anwendung von Medien und Mitteln ist dabei eine Schlüsselkompetenz, die zunehmend auch Kenntnisse der Nutzung digitaler Technologien benötigt.
Besonders Geographische Informationssysteme (GIS) können durch die Unterstützung bei Wahrnehmungs-, Kommunikations- und Bewertungsprozessen zum Aufbau von Gestaltungskompetenz beitragen. Jugendliche wachsen zwar mit diesen Technologien auf, die Nutzung beschränkt sich jedoch oft auf wenige, dafür umso intensiver genutzte Anwendungen wie Spiele oder soziale Netzwerke. Andere Anwendungen sowie Aspekte des Datenschutzes sind weitgehend unbekannt.
Im Projekt Think Spatial! wird gemeinsam mit Schüler/innen ein interaktives Lernwerkzeug entwickelt, welches es erlaubt, räumliche Aspekte ihres Alltagslebens zu erforschen. Die Jugendlichen erheben bestehende Anwendungen und analysieren sie im Hinblick auf ihre Eignung für den Unterricht. Das Wissen und die Bedürfnisse der Jugendlichen sind zentral für eine zielgruppengerechte Umsetzung. Neben der Softwareentwicklung erarbeiten die Jugendlichen eigene Forschungsfragen und setzen diese mit der Applikation um. So werden typische Arbeitsschritte eines Forschungsprojektes wie Datenerfassung und -auswertung, Visualisierung sowie Kommunikation der Ergebnisse nachvollziehbar. Die Integration sozialer Netzwerke erlaubt die Einbindung weiterer Personen für eine breitere Datenbasis und differenziertere Auswertung.
Eine begleitende Evaluierung analysiert den Entwicklungsprozess, die Eignung des Tools zur Förderung der Gestaltungskompetenz und die Akzeptanz im Unterricht. Die Erarbeitung von Schulungsmaterialien für künftige Nutzer/innen vermittelt den Jugendlichen Kompetenzen für die Wissenskommunikation und sichert eine Nutzbarkeit des Tools über das Forschungsprojekt hinaus.
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Die Internetseite des Projekts: thinkspatial.boku.ac.at
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- Die Kommunikation von gesellschaftlich wichtigen Themen wie Klimawandel und erneuerbaren Energien setzt vorwiegend auf die Vermittlung negativer Assoziationen. Die in Medien gerne benutzen Endzeitszenarien (z.B. Eisbär und Eisscholle) mögen das Thema zwar auf den Punkt bringen, doch zeigen sie keine Handlungsalternativen auf, was dazu führen kann, das Jugendliche in ein Handlungsloch fallen. Um dem entgegen zu wirken ist es notwendig positive Assoziationen zu schaffen. Durch das Aufzeigen von Handlungsalternativen und die Stärkung des Selbstvertrauens kann eine bewusste Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensumfeld von Jugendlichen erreicht und die Sensibilität für diesen Raum und die damit verbundenen Möglichkeiten gestärkt werden. Durch Anwendung von Methoden und Werkzeugen des ThinkSpatial! Projekts können Jugendliche selbst entdecken wo im eigenen Lebensumfeld z.B. Orte für eine erneuerbare Energieproduktion vorhanden sind (Micro Scale Energy Catastre). Es kann selbst untersucht werden wie viel Konkurrenz auf eine einmalig vorhandene Fläche einwirkt (Kartieren von Nutzungsansprüchen) und ob es durch die Nutzung von erneuerbaren Energien Synergieeffekte gibt. Es kann aber auch selbst untersucht werden, wo in der Stadt Räume vorhanden sind die, im erholenden Sinn, energieraubend, oder energiefördernd wirken. Dadurch können für Gesellschaft und Jugendliche gleichermaßen wichtige Themenbereiche angesprochen und kennen gelernt werden. Es können Grundlagen (z.B. für eine nachhaltige Energieversorgung) vermittelt und Handlungsspielräume aufgezeigt werden. Darüber hinaus Interesse geweckt, Bewusstsein geschaffen und Visionen entwickelt werden.-> Recherche von Rahmenbedingungen der nachhaltigen Energieversorgung und möglicher Synergieeffekte.-> Festlegung auf Themenschwerpunkte.-> Entwicklung von thematischen Fragebögen zur Erhebung und Befragung.-> Verortung der Themenschwerpunkte durch lokale Erhebung mit Geo Apps.-> Auswertung der Ergebnisse und Vorbereitung der Tiefeninterviews mit ausgewählten Personen in den Erhebungsgebieten.-> Entwicklung von Konzepten zur Integration in den Schulunterricht
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Brühne, T., 2009. Erneuerbare Energien als Herausforderung für die Geographiedidaktik: Perspektiven der Integration in Theorie und Praxis. VS Verlag für Sozialwissenschaften / Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, Wiesbaden