Univ.-Prof. Christian Köberl
- 4 Besuche pro Jahr
- Region: Niederösterreich, Wien
- Keine anfallenden Kosten für die Schule
Forschungsschwerpunkte
- Impaktforschung (Meteoriteneinschläge)
- Meteorite
- Planetenforschung
- Kosmochemie
Aktuelle Projekte
Impaktforschung: Einschläge außerirdischer Körper auf der Erde zählen zu den spektakulärsten und energiereichsten geologischen Prozessen, die wir kennen. Aufgrund von geologischen Untersuchungen, zusammen mit astronomischen Erkenntnissen, kann man die Häufigkeit und die Auswirkungen solcher Einschläge in der Erdgeschichte ableiten. Auch auf der Erde haben viele Meteoriteneinschlägen katastrophale Auswirkungen auf die geologische und biologische Entwicklung unseres Planeten gehabt. Heute kennen wir etwa 200 Einschlagskrater auf der Erdoberfläche und wissen wir auch, dass vor 66 Millionen Jahren ein gigantischer Meteoriteneinschlag zu so gewaltigen Änderungen in Umwelt und Klima geführt hat, dass es zum Aussterben einer Vielzahl von Tier- und Plantzenarten (u.a. der Dinosaurier) gekommen ist. Einschlagsereignisse sind im Sonnensystems viel wichtiger als noch vor wenigen Jahren vermutet.
Marsrover: Mars 2020 ist die fünfte Mars-Rover- und erste Helikopter-Mission der NASA. Die Sonde mit dem Perseverance-Rover landete am 18. Februar 2021 auf der nördlichen Marshalbkugel im Jezero-Krater. Dieser Einschlagskrater hat einen Durchmesser von ca. 49 km und ist etwa 3,5-4 Milliarden Jahre alt; er war einst mit einem See gefüllt. Der Mars ist von vielen Impaktkratern bedeckt. Die österreichischen Beiträge zu den Untersuchungen bei der Mars-2020-Mission befassen sich mit der Erkennung von Einschlagskratern und auch mit Meteoriten auf dem Mars.
Planetenforschung: Unsere unmittelbare kosmische Heimat ist unser Sonnensystem. Es wurde vor ca. 4,6 Milliarden Jahren aus einer Gas- und Staubwolke gebildet; Meteorite sind Zeitzeugen aus dieser Frühphase. Nun kennen wir 8 große Planeten und viele Kleinkörper (Asteroiden, Kometen, Monde, usw.). Die Planeten sind entweder Gesteinsplaneten oder Gas/Eisplaneten und sehr unterschiedlich. Ein Streifzug durch das Sonnensystem zeigt die Vielfalt der Körper alleine in unserem Planetensystem und gibt Ausblicke auf Exoplaneten in anderen Sternsystemen.
Auszug aus dem wissenschaftlichen Werdegang
Christian Köberl ist Professor für Impaktforschung und Planetare Geologie an der Universität Wien; von 2010 bis 2020 war er auch Generaldirektor des Naturhistorischen Museums in Wien. Köberl hat an der Technischen Universität Wien Chemie und Physik, und an der Universität Wien Astronomie studiert, 1983 an der Universität Graz mit einem Thema aus der Kosmochemie in Astronomie und Chemie promoviert und hat 1990 nach einem mehrjährigen Gastaufenthalt bei der NASA in Houston an der Universität Wien in Erdwissenschaften (Geo- und Kosmochemie) habilitiert. 2004 wurde er zum korrespondierenden und 2006 zum wirklichen Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Er ist Autor/Herausgeber von 20 Büchern und etwa 500 peer-reviewten wissenschaftlichen Arbeiten; ein Asteroid wurde ihm zu Ehren „Koeberl“ genannt.