Univ.-Prof. Reinhard Sachsenhofer
- 3 Besuche pro Jahr
- Regionen: Burgenland, Kärnten, Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg, Steiermark, Wien
- Keine anfallenden Kosten für Schulen
Forschungsschwerpunkte
- Entwicklung von Sedimentbecken
- Erdölgeologie
- Kohlengeologie
Aktuelle Projekte
Erdölmuttergesteine in der Paratethys: Große Teile Europas und Asiens wurden in der jüngeren geologischen Vergangenheit von einem riesigen Binnenmeer („Paratethys“) bedeckt. Seine bescheidenen Reste sind das Schwarze Meer und das Kaspische Meer. Seit der Entstehung der Paratethys vor 34 Millionen Jahren wurden See- und Meeresablagerungen gebildet, die reich an organischem Material sind. Diese Gesteine sind Archive bezüglich der wechselvollen Geschichte dieses Meeres und erlauben die Rekonstruktion der wechselnden Umweltfaktoren. Sie bilden aber auch die Basis für bedeutende Öl- und Gaslagerstätten, die sich von Oberösterreich bis nach Azerbaidschan erstrecken. Im Rahmen des Projektes werden die organisch-reichen Gesteine im Gelände beprobt und im Labor untersucht. Ziel ist es eine Reise in die Vergangenheit zu unternehmen und gleichzeitig die Verbreitung von Öl- und Gaslagerstätten zu verstehen.
Erdöl- und Erdgas in Österreich: Nur wenigen Menschen ist bekannt, dass Österreich teils bedeutende Kohlenwasserstofflagerstätten besitzt und diese seit langem intensiv genutzt werden. Die wichtigsten Kohlenwasserstoffprovinzen befinden sich im oberösterreichischen Alpenvorland (Molasse Becken) und im Weinviertel (Wiener Becken). Die Entstehung beider Becken hängt mit der Bildung der Alpen zusammen, verlief jedoch gänzlich unterschiedlich. Ziel mehrerer Projekte ist es, die Entwicklung der beiden Becken während der geologischen Zeitgeschichte zu verstehen und die Auswirkungen auf die Entstehung von Öl und Gas und die Verteilung von Öl- und Gaslagerstätten zu studieren. Zudem werden die Risiken natürlicher Kohlenwasserstoff-Austritte untersucht.
Tiefe Grundwassersysteme im oberösterreichischen Alpenvorland: Das Alpenvorland beinhaltet neben bedeutenden Kohlenwasserstoff-Lagerstätten auch ein bedeutendes Geothermie-Potential. Letzteres ist an Wasser in tief liegenden Kalkschichten gebunden wird und wird z.B. für Fernwärme, zur Stromerzeugung und für Thermalbäder genutzt. Im Rahmen eines aktuellen Forschungsprojektes werden der Grundwasserkörper und die gegenseitige Beeinflussung von geothermalen Tiefengrundwässern und Kohlenwasserstofflagerstätten untersucht.
Auszug aus dem wissenschaftlichen Werdegang
- 1979-1983 Studium der Geologie und Paläontologie, Karl-Franzens Universität Graz
- 1983-1985 Studium der Montangeologie, Montanuniversität Leoben (MUL)
- 1985-1987 Dissertation an der MUL
- 1985-1994 Universitätsassistent an der MUL
- 1992-1993 Gastforscher (Humboldt-Fellow) am Institut für Geochemie (etc.) der KFA Jülich, Deutschland
- 1994 Habilitation an der MUL
- 1994-2008 Universitätsdozent an der MUL
- 2003 Gastprofessor an der Donetsk State Technical University, Ukraine
- 2008 Berufung auf eine Professur an der MUL; Lehrstuhl für „Erdölgeologie” am Department Angewandte Geowissenschaften und Geophysik
- Seit 2010 Gast-Professor an der Jilin University, Changchun, China
- Auszeichnungen: 1996 Erzherzog-Johann-Forschungspreis, 2017 AAPG Europe Educator of the Year, 2018 Reinhardt Thiessen Medal