Dr. Julia Grillmayr
- 2 Besuche pro Jahr
- Regionen: Wien, Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich
- Anfallende Kosten für die Schule: Keine
Forschungsschwerpunkte
- Science Fiction (vor allem Literatur)
- Feministischer Cyberpunk
- Futurologie: Wie die Zukunft erzählen?
- Kritischer Posthumanismus
- Kompostismus, Zukunftserzählungen
- Ökofeminismus
- Spekulative Literatur und Philosophie, Günther Anders
Aktuelle Projekte
Science Fiction, Fact & Forecast: Wir können niemals genau wissen, was die Zukunft bringt, aber wir können es auch nicht lassen, uns Vorstellungen von der nahen oder weit entfernten Zukunft zu machen. Wer sich zum Beispiel sehr intensiv mit solchen Zukunftsvorstellungen beschäftigt sind Futurist/innen und Science Fiction-Autor/innen. In beiden Fällen werden Geschichten über mögliche Zukünfte geschrieben, um über die eigene Zukunft nachzudenken. Futurist/innen schreiben oft "Szenarios", kurze Beschreibungen von unterschiedlichen Situationen, die passieren könnten. Science-Fiction-Bücher und -Filme gehen auch oft von solchen Szenarios aus, um dann spannende und unterhaltende Geschichten zu erzählen. In meiner Forschung habe ich untersucht, was Futurist/innen und Science Fiction-Autor/innen gemeinsam haben. Außerdem habe ich danach gefragt, welche Zukunftserzählungen Menschen inspirieren und hoffnungsfroh stimmen und warum die meisten Fiktionen einen eher negative Zukunft zeigen.
Dino/Henne/Ei - eine künstlerische Forschung zu den unheimlichen Zeitschleifen des Anthropopzäns: Gemeinsam mit der Künstlerin und Gewässer-Ökologin Christina Gruber. In Form einer Lecture-Performance & Video.
Der gegenwärtige Zeitabschnitt der Erdgeschichte, in dem wir leben, heißt Holozän. Das Holozän hat vor 11.700 Jahren begonnen. Aktuell sprechen Geolog/innen darüber, ob es nicht Zeit wäre, der aktuellen Epoche einen anderen Namen zu geben. Manche schlagen vor, unser Zeitalter das "Anthropozän" (von anthropos: Mensch) zu nennen. So soll zum Ausdruck kommen, dass wir Menschen großen Einfluss auf den Planeten ausüben, indem wir zum Beispiel neue Materialien wie Plastik geschaffen haben oder indem wir durch unseren Energieverbrauch das Klima verändern. In dem künstlerischen Gedankenexperiment "Dino/Henne/Ei" haben wir versucht fassbar zu machen, was es bedeutet das aktuelle Erdzeitalter "Anthropozän" zu nennen: Es tut sich eine Zeitschleife auf. Um vom Anthropozän zu sprechen, müssen wir uns vorstellen, dass in tausenden von Jahren Archäolog/innen die Erdschichten untersuchen werden, die wir jetzt kreieren. Kann ein solches Gedankenexperiment auch zu einem ökologischeren Handeln motivieren?
Auszug aus dem wissenschaftlichen Werdegang
Ich habe Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Wien studiert. Ab 2012 habe ich im Rahmen einer interdisziplinären Forschungsgruppe (Sozioökonomie, Physik, Komparatistik; unterstützt durch ein DOCteam-Stipendium der Akademie der Wissenschaften) promoviert. In dem Forschungsprojekt ging es um "umweltliche Technologien" und das Vokabular und die Bilder, die im Zusammenhang mit "Smart Environment" und "Internet der Dinge" geprägt werden.
Von 2018 bis 2022 habe ich, unterstützt durch ein FWF Hertha Firnberg Stipendium, an der Kunstuniversität Linz zu Science Fiction und dem Erzählen von Zukünften geforscht.
Gleichzeitig war ich auch immer als Journalistin tätig. Während meines Magister- und Doktorats-Studium arbeitete ich für die Tageszeitung Der Standard (v.a. im Wissenschaftsressort). In meiner ersten PostDoc-Phase habe ich auf Audio-Produktion umgesattelt. Ich gestalte Wissenschaftskommunikations-Podcasts für die Akademie der Wissenschaften und "Radiokollegs" für Ö1. Meine journalistische und wissenschaftliche Laufbahn sind untrennbar miteinander verbunden und die beiden Arbeitsfelder treffen sich auch immer wieder inhaltlich. Während ich in den vergangenen Jahren verstärkt an der Universität (Kunstuni Linz) tätig war, bin ich seit 2022 wieder selbstständig und vorwiegend als Journalistin tätig.